NÜRNBERGER LAND – Ausbau und Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale lohnen sich wirtschaftlich – dennoch lässt die Bundesregierung das Projekt ruhen. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Leipziger Grünen-Bundestagsabgeordneten Paula Piechotta hervor.
Laut der Deutschen Presseagentur hat die Bundesregierung die Planungen für die Strecke, die auch als rechte Pegnitztalstrecke durchs Nürnberger Land führt, bereits 2022 gestoppt – und nicht wieder aufgenommen. Entscheidungen dazu sollen laut Regierung im Zuge der Haushalte 2025 und 2026 fallen.
Keine gute Nachricht also für den Landkreis, denn an der Elektrifizierung hängt die Erweiterung des S-Bahn-Netzes bis ins Schnaittachtal. Auch so wäre eine Elektrifizierung ein Gewinn für Pendler aus der Region: Sie würde schnellere und umweltfreundlichere Verbindungen ins Pegnitztal und darüber hinaus ermöglichen.
Kritik an Ausbau in Rückersdorf
Eine Neubewertung hatte erst im April dieses Jahres ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis ergeben, vor allem durch höhere Prognosen im Güterverkehr. Trotzdem passierte nichts: Die Bundesregierung verweist darauf, dass die Bahn die Planungen erst aktualisiert, sobald sie einen Auftrag dafür erhält. Für Neu- und Ausbauprojekte bei der Bahn fehlt dem Bund in den kommenden Jahren das Geld.
Kritik kommt von der Bundestagsabgeordneten Paula Piechotta. Laut ihr torpedierten Bundesregierung und Bahn den gesetzlich vorgesehenen und politisch gewollten Ausbau. Die Politikerin nennt als Beispiel den derzeitigen Umbau des Bahnhofs Rückersdorf, der ohne Rücksicht auf künftige Oberleitungen erfolgt. Die Regierung verweist auf den begrenzten Förderzeitraum – die Planung erfolge daher unabhängig vom Streckenausbau.