OTTENSOOS – Seit Jahrzehnten verkauft der Zweckverband Hammerbachtalgruppe den Ottensoosern Wasser, jährlich sind es etwa 12.000 Kubikmeter.
Nun hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen: Ottensoos will dem Zweckverband beitreten. Dies teilt das Rathaus der 1930-Einwohner-Kommune mit.
Die Verhandlungen laufen schon länger: Bei einer Sitzung des Zweckverbands 2022 erklärte Bürgermeister Klaus Falk zu den Gründen, dass der bisherige Ottensooser Brunnen „mittelfristig“ saniert werden müsse. Die Kosten seien paradoxerweise gleich hoch wie für eine Stilllegung. Bereits jetzt gebe es aber eine Leitung vom Henfenfelder Brunnen, mit der seine Gemeinde samt Bräunleinsberg und Rüblanden problemlos versorgt werden könnten.
In der Juli-Sitzung des Gemeinderats wurde nun ein Gutachten vorgestellt, das die Machbarkeit bestätigt. Laut Gutachter Johannes Holbig liegt der tägliche Ottensooser Durchschnittbedarf bei etwa 300 Kubikmetern Trinkwasser, gegenüber dem des gesamten Zweckverbands mit 750 Kubikmetern. Den täglichen Spitzenbedarf benennt das Gutachten mit 2330 Kubikmetern für beide Wasserversorger, was unterhalb der aktuellen Fördermenge der beiden Hammerbachtaler Tiefbrunnen liegt. „Auch bezüglich der Wirtschaftlichkeit kommt das Gutachten zu einem positiven Ergebnis“, so die Ottensooser Gemeindeverwaltung. Allerdings empfahl der Gutachter zugleich, Spitzenbedarfe durch eine Vereinbarung mit der Wasserversorgung Neunkirchen abzusichern.
Den Zusammenschluss bezeichnete Markus Gleißenberg, Bürgermeister der Gemeinde Henfenfeld, als nahezu unumgänglich für beide Versorger. Man erreiche damit eine „stabile, sichere und bezahlbare Versorgung mit dem wertvollen Gut Trinkwasser für alle angeschlossenen Verbraucher“.
Die Diskussion im Gemeinderat zielte laut der Ottensooser Gemeindeverwaltung im Wesentlichen auf die Risiken und Kosten des Zusammenschlusses im Vergleich zur weiteren Selbstständigkeit ab, letztlich hätten sich aber alle Fraktionen für die Fusion mit der Hammerbachtalgruppe ausgesprochen. Mitglieder sind die Kommunen Altdorf, Berg, Engelthal, Happurg, Henfenfeld und Offenhausen.