BURGTHANN – Die Gemeinde Burgthann beteiligt sich am Projekt „Starterkit – blühende Kommunen“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Ziel ist, den ehemaligen Dorfweiher naturnah und insektenfreundlich zu gestalten und so dem Insektensterben entgegenzuwirken. In Zusammenarbeit mit den Blühpaktberatern der Regierung von Mittelfranken, Wolfgang Endres und Laura Barth, wurde die Fläche so umgestaltet, dass sie heimischen Wildbienen, Käfern und Schmetterlingen einen Lebensraum bieten soll.
Auf der bislang artenarmen Grünfläche fand deshalb eine sogenannte Mahdgutübertragung statt. Hierbei wurde durch mehrmaliges Umbrechen der Boden vorbereitet und das Mahdgut einer artenreichen und nur wenigen Kilometer entfernten Spenderfläche aufgetragen, um die dort bereits vorhandenen Arten auf die neue Fläche zu übertragen. „Um das Artenspektrum zu erweitern, wurde zusätzlich eine gebietseigene, autochthone Saatgutmischung ausgebracht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde. Durch eine extensive, zweimalige Mahd pro Jahr und einen Abtransport des anfallenden Mahdguts sollen sich auf der Fläche in den kommenden Jahren magere und somit besonders artenreiche Bestände entwickeln. „Insbesondere zahlreiche blühende Kräuter bekommen so eine Chance, sich gegen die auf nährstoffreichen Standorten sonst meist dominierenden Gräser durchzusetzen“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Invasive Arten entfernt
Invasive Arten wie der sich rasch verbreitende Japanische Staudenknöterich, eine nicht-heimische Art, die heimische Pflanzen verdrängt, wurden an einigen Stellen vorab entfernt. Darüber hinaus wurde eine Wildhecke mit gebietsheimischen Gehölzen angelegt sowie Bäume gepflanzt, die in einigen Jahren nicht nur Lebens- und Rückzugsräume für zahlreiche Vogel- und Insektenarten sein werden, sondern auch die Aufenthaltsqualität vor Ort erhöhen und als Schattenspender dienen sollen.
Um die Strukturvielfalt zu erhöhen, hat man Stein- und Totholzhaufen auf der Fläche angelegt, die unter anderem Reptilien wie der Zauneidechse zu Gute kommen sollen, die dort Versteck- und Fortpflanzungsplätze finden.
„Flächen, die zugunsten der Biodiversitätsförderung umgestaltet wurden, können in den ersten Jahren oft unscheinbar und teilweise verwildert wirken“, beugt das Rathaus vor. Mit etwas Geduld verwandelten sich diese Ecken jedoch schon bald in blüten- und insektenreiche Hotspots, die Burgthann zurecht den Titel „Blühende Kommune“ tragen lassen.
Info: Weitere Infos online unter bluehpakt.bayern.de.