Anwaltsbüro beauftragt

Quarzsandabbau bei Röthenbach: wie Altdorf sich wehrt

So sieht es aktuell im Wald bei Röthenbach bei Altdorf aus. Die Bohrungen sollen der Errichtung von sechs Grundwassermessstellen dienen.
So sieht es aktuell im Wald bei Röthenbach bei Altdorf aus. Die Bohrungen sollen der Errichtung von sechs Grundwassermessstellen dienen. | Foto: BN Altdorf-Winkelhaid2025/07/rothenbachsandabbaubohrungenlkw__1.jpg

ALTDORF – Dem Vernehmen nach seit 23. Juni 2025 finden im Bereich des Reichswaldes bei Röthenbach in Zusammenhang mit dem geplanten Quarzsandabbau „Vogelherd-Lochgraben“ Bohrungen statt. Diese dienen der Einrichtung von insgesamt sechs Grundwassermessstellen. Wie die Regierung von Oberfranken der Stadt Altdorf auf Nachfrage mitteilte, seien die Messstellen für die Erstellung von Antragsunterlagen für das Vorhaben erforderlich.

Konkret sollen damit Grundwasserstände erfasst und Wasserproben entnommen werden, um die geologischen und wasserrechtlichen Voraussetzungen für eine spätere Antragstellung zu prüfen. Die Anzahl und Standorte der Messstellen wurden im Vorfeld mit dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt abgestimmt. Für die Arbeiten wurde eine Bohranzeige beim Bergamt Nordbayern eingereicht und genehmigt. Die Standorte der Messstellen wurden so gewählt, dass dafür keine Rodungen notwendig sind.

Wenig Aussicht auf Genehmigung

Die Stadt Altdorf steht weiterhin in engem Austausch mit den zuständigen Behörden und hat mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass angesichts der Bedeutung des Vorhabens eine umfassende, transparente und frühzeitige Information der Bevölkerung erforderlich sei. In einem Gespräch zwischen Bürgermeister Martin Tabor und Forstoberrat Peter Tretter wurde deutlich, dass die Forstverwaltung und die Stadt Altdorf ihre Einschätzung teilen: Angesichts der in Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken und diversen Behördenvertretern benannten Vorgaben habe das Vorhaben aus heutiger Sicht wenig Aussicht auf Genehmigung.

„Rechtliche Mittel ausschöpfen“

„Die erforderliche Schaffung von 1:1-Ausgleichsflächen in unmittelbarer Nähe ist unserer Meinung nach eines einer ganzen Reihe von K.o.- Kriterien“, sagt Bürgermeister Martin Tabor, und ergänzt, „wir sehen in diesem Vorhaben eine weitere erhebliche Belastung für unseren Lebensraum, unsere Natur und unsere Stadtentwicklung. Neben bereits bestehenden und geplanten Infrastrukturprojekten stellt dies eine zusätzliche Herausforderung für Altdorf dar. Wir werden alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um unsere Interessen und den Schutz unseres Naturraumes zu wahren.“

Zur rechtlichen Begleitung hat die Stadt Altdorf erneut das erfahrene Anwaltsbüro Dirk Tessmer beauftragt, das in der Sache bereits vor vier Jahren erfolgreich die Interessen Altdorfs vertreten hat. Die Stadt wird die Öffentlichkeit auch weiterhin laufend über neue Entwicklungen informieren.

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