Seit mehr als sechs Jahren

Von Sucht- bis Flüchtlingshilfe: Diakonie NAH berät in Altdorf

Stefan Süss und Thy Nguyen sind Teil des Altdorfer Beratungsteams.
Stefan Süss und Thy Nguyen sind Teil des Altdorfer Beratungsteams. | Foto: Iris Lederer2025/05/7527e84777029b1e108bf4eef4a9258f93c90322_max1024x.jpg

ALTDORF – In der Türkeistraße 11 in Altdorf befinden sich die Beratungsstellen der Diakonie NAH – direkt neben einem Versicherungsbüro. „Das ist ein Vorteil des Standorts“, erklärt Stefan Süss, Sozialpädagoge der Suchtberatung, „denn niemand weiß, ob die Menschen Fragen zu einer Versicherung haben oder zu uns in die Beratung kommen“. Seit mehr als sechs Jahren gibt es dieses Beratungsangebot für Menschen aus dem gesamten südlichen Landkreis. Die Aufgaben reichen von Suchtberatung über Flüchtlings- und Integrationsberatung bis zur Erziehungs- und Jugendberatung.

„Zu uns kommen Menschen aus einem großen Einzugsgebiet. Der Standort in Altdorf hat für die Suchtberatung den großen Vorteil, dass wir sehr eng mit dem örtlichen Krankenhaus zusammenarbeiten, das 24 Betten zum qualifizierten Entzug bereithält“, sagt Süss. Doch längst nicht alle der circa 100 Personen pro Jahr, die zu ihm und den anderen Mitarbeitern der Suchtberatungsstelle in Altdorf kommen, gehen auf eine Entzugsstation. „Wir beraten Menschen und deren Angehörige zu allen Suchtproblematiken: illegale Substanzen, Essstörungen, Glücksspiel. Die Beratung erfolgt vertraulich und zieloffen. Doch das Hauptthema ist der Alkoholkonsum.“

Normalisierung von Alkohol

Alkohol sei „normal“ in unserer Gesellschaft. Ob bei Partys, nach dem Sport, zum Feierabend, selbst bei der Arbeit werde Alkohol oft toleriert. In die Suchtberatung kämen Betroffene oft erst, wenn der Leidensdruck zu hoch geworden ist. Deren Angebot reicht von Gesprächen über den Konsum und seine Begleitproblematiken über Therapievermittlung und Nachsorge, bis hin zu unterschiedlichen Gruppenangeboten. Auch Angehörige von Menschen mit einer Abhängigkeit oder Kollegen können sich an die Suchtberatung wenden.

Thi Nguyen ist Sozialpädagogin in der Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB). Ihre Aufgabe ist unter anderem, Menschen eine Erstorientierung zu geben, über das Ausländerrecht zu informieren und bei administrativen Anträgen zum Thema Existenzsicherung zu helfen. „Viele Menschen in Altdorf sind gut integriert und suchen nur ab und zu Hilfe beim Ausfüllen von Formularen oder Beratung zu verschiedenen Fragestellungen zum Leben in Deutschland“, sagt Nguyen. Sie geht auch in Unterkünfte vor Ort, um alle Menschen zu erreichen, die am Anfang mehr Unterstützung benötigen. Wichtig sei ihr dabei, die Eigenverantwortung und Handlungsmacht der Menschen zu stärken. „Ich gebe Informationen, wie man was macht, also Hilfe zur Selbsthilfe.“

Info: Kontakt: Telefon 09187/7897, E-Mail [email protected]; FIB: Telefon 09151/837732, E-Mail [email protected].

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