Warum sie keinen Namen haben

Feuchter Nachwuchsfalken sind zwei Weibchen und ein Männchen

Die Feuchter Falken im Küken-Alter. Inzwischen haben sie ihr helles Kleid fast vollständig abgelegt.
Die Feuchter Falken im Küken-Alter. Inzwischen haben sie ihr helles Kleid fast vollständig abgelegt. | Foto: Sebastian Haas2025/05/csm_250506_Feuchter_Falken_Foto_von_Sebastian_Haas_f0b67e6d7b-scaled.jpg

FEUCHTDetlef Schießer von der Vogelwarte Radolfzell hat den Feuchter Falkennachwuchs beringt, die Tiere gewogen und ihr Geschlecht festgestellt. Die beiden Weibchen brachten mehr Gewicht auf die Waage als das leichtere, männliche Küken. Auch ausgewachsen wird der männliche Falke um etwa ein Drittel Körpergewicht leichter bleiben als die Weibchen. „Alle drei Jungfalken sind wohlauf und gut genährt, ihre Falkeneltern Georg und Xenia kümmern sich fürsorglich um sie“, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung.

Ihr weißes Daunenkleid haben die einstigen Küken inzwischen fast abgelegt und sind innerhalb weniger Wochen zu Jungfalken mit einem dunklen Federkleid herangewachsen. Rund 35 Tage nach dem Schlupf aus dem Ei werden sie dann auch schon flügge und unternehmen erste Flugübungen. Dabei landen sie mitunter auf umliegenden Dächern oder gar auf Bodenniveau. Bis sie ihren Babyspeck verloren und die Flugmuskulatur soweit aufgebaut haben, dass sie aus eigenen Kräften wieder zur schützenden Brutnische auf dem Kirchturm fliegen können, kann es eine Woche dauern.

Gefährliche Phase

Am Beginn dieser sogenannten Bettelflugphase, in welcher die Jungfalken von ihren Eltern auf den Beutefang trainiert werden, kann es durchaus zu kritischen Situationen für die jungen Vögel kommen. Denn nicht immer verlaufen die ersten Flugmanöver und Landungen bei dem hohen Tempo glücklich. Bürgerinnen und Bürger, die womöglich einen verletzten Wanderfalken entdecken, können Sebastian Haas von der Ortsgruppe Feucht des Bund Naturschutz unter Telefon 01515/9415855 benachrichtigen.

Im Sommer schon werden die zwei jungen Falkenweibchen und das Männchen ihr elterliches Revier verlassen und von Feucht fortziehen. Bis dahin aber können Vogelliebhaber sie noch am Himmel über Feucht und live über die Falkencam unter www.feucht.de beobachten.

Namen gibt die Gemeinde den Tieren übrigens nicht mehr. Vor Jahren hatte man die Küken nach Altbürgermeistern der Marktgemeinde benannt, dann aber stürzte eines der Tiere ab und verunglückte tödlich. Seither wachsen die Falken namenlos auf. 

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