NÜRNBERGER LAND – Auch für den Winterdienst können glatte Straßen zum Problem werden, wie der Röthenbacher Bauhof am Montagmorgen erfahren musste: Ein kleineres Fahrzeug der Kommune, unterwegs im Streu-Einsatz, kam in der Schulstraße ins Rutschen und kippte auf die Seite. „Aber viel ist nicht passiert“, sagt Thomas Müller-Rühl, der Bauhof-Leiter. Dem betroffenen Kollegen gehe es gut.
Um 4.30 Uhr wurden die acht Mitarbeiter, die die Straßen im Röthenbacher Stadtgebiet frei von Eis und Schnee halten sollen, alarmiert. Ab 5 Uhr waren sie im Einsatz. Da waren manche Autofahrer schon ins Rutschen gekommen, zum Beispiel am Angerersberg, wo ein Fahrzeug quer stand. Und im Ortsteil Haimendorf, da kam der Schulbus aus Richtung Diepersdorf erst gar nicht den Berg hoch. Auch hier war der Bauhof gefragt.
Viele Unfälle auf den Autobahnen
Die Laufer Polizei verzeichnete in ihrem Zuständigkeitsbereich fünf Unfälle, „nur Blechschaden, keine Verletzten“, so lautete die Bilanz von Birigit Götz, der stellvertretenden Dienststellenleiterin. Zu insgesamt 15 Einsätzen musste hingegen die Feuchter Verkehrspolizei auf die Autobahnen in der Region ausrücken, „der Schwerpunkt war zwischen 5 und 7 Uhr“, so ein Sprecher. Doch auch hier gingen die meisten Unfälle glimpflich aus: Es gab keine Verletzten.
Dass es vor allem auf den großen Straßen ruhig blieb, ist dem Einsatz des Kreisbauhofs zu verdanken. Der Winterdienst war bereits am Dienstagabend um 20 Uhr unterwegs, um noch einmal durchzustreuen: „Das war ausschlaggebend, dass wir die Kreisstraßen so gut im Griff hatten“, berichtet Kreisbauhofleiter Bernd Hirschmann. Er und weitere sechs Fahrer seien dann am Mittwochmorgen ab 3.30 Uhr erneut zum Streuen ausgerückt. „Mit einer guten Koordination im Vorfeld ist der Personaleinsatz gut machbar“, meint er dank jahrelanger Erfahrung entspannt. Zudem sei er frühmorgens im Kontakt mit den Verantwortlichen der Schulen und der Buslinien gestanden. „Um 5.30 Uhr konnten wir grünes Licht geben, dass die Schulen angefahren werden können.“
Dennoch blieben einige Schüler daheim. Während das Hersbrucker Paul-Pfinzing-Gymnasium keine größeren Ausfälle vermeldete, hatte sich die Mittelschule schon auf die Glätte eingestellt: „Wir haben die Eltern informiert, dass sie ihr Kind für den Tag abmelden können, wenn es einfach nicht zur Schule kommen kann“, erklärt Schulleiter Franz Altmann. Denn einige Buslinien seien nicht gefahren und – das habe es gerade für Kinder aus den weiter entfernten Ortschaften im Schulsprengel schwer gemacht.
Unfall auf dem Schulweg
Die gleiche Problematik stellte die Hersbrucker Realschule fest: „Viele sind gar nicht da, andere kamen erst später zum Unterricht“, weiß das Sekretariat. Dort hat mancher Schüler von seinem abenteuerlichen Schulweg erzählt: „Einige sind öfter hingefallen am Weg und wussten gar nicht, wo sie am besten laufen sollen, bei einem ging bei einem Sturz noch an der Haustür die Brille kaputt.“
Vielerorts waren die Gehwege spiegelglatt. Das hatte auch Auswirkungen auf die Zeitungszustellung: „Starke Verspätungen oder Ausfälle“, meldeten die Zusteller am Mittwochmorgen.
„Jetzt gehen die Temperaturen wieder hoch“, so Müller-Rühl, der Röthenbacher Bauhofleiter, kurz vor 9 Uhr, das Schlimmste sei vorbei. Trotzdem hatte der Winterdienst zu diesem Zeitpunkt noch gut zu tun. Neben vier Fahrzeugen sind in Röthenbach auch zwei „Handräumtrupps“ unterwegs. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass niemand auf Treppenanlagen ausrutscht.