KIRCHENSITTENBACH – Solaranlagen helfen enorm bei der Energiewende und so prüft auch die Gemeinde Kirchensittenbach Möglichkeiten, auf welchen kommunalen Dächern Photovoltaikanlagen Sinn machen. An der Klärananlage bei Unterkrumbach wurden bereits Module verbaut.
Die Firma „energie concept“ aus Happurg hat inzwischen drei weitere Objekte für ideal befunden. Geschäftsführer Markus Koller stellte diese dem Gemeinderat vor. Da wäre vor allem das Turnhallengebäude geeignet. Mit einer 50kwp-Anlage und einem zusätzlichen Speicher könnten die Schule, der Hort, die Turnhalle und das benachbarte Sportheim versorgt werden. Der Jahresbedarf dort liegt bei 28.000 Kilowattstunden. Koller hat eine Autarkie-Quote von 70 Prozent errechnet. Soll heißen, dass nur zirka 8200 Kilowattstunden dazugekauft werden müssten. Außerdem würden rund 22.000 Kilowattstunden ins Netz eingespeist werden, wofür es rund 0,075 Cent Einspeisevergütung pro Kilowattstunde gibt.
Schule hat eine Grundlast an Strom
Georg Scharrer äußerte seine Bedenken vor allem hinsichtlich der Nutzungszeiten, da ja gerade im Sommer, wenn die höchste Leistung von der Photovoltaikanlage zu erwarten sei, Ferien sind. Koller entgegnete, dass in der Zeit ja eine Einspeisung ins Netz stattfinde. Außerdem sei auch die Grundlast in der Schule nicht zu vernachlässigen. Richard Zimmermann fragte, warum nicht gleich eine größere Anlage aufs Dach gebaut werde, um eventuell Ladesäulen an der Schule zu installieren. Es seien eh schon drei bis vier Säulen für Lehrkräfte mit eingerechnet, so Koller. Die Anlage könne aber ohne größeren technischen Aufwand erweitert werden.
Klaus Böhm wollte wissen, warum die alte Solarthermieanlage nicht durch eine neue ersetzt werde. Das mache keinen Sinn mehr, meinte Koller. Den Überschuss aus der Photovoltaikanlage könne man über einen Heizstab zum Aufheizen von Wasser benutzen, zusätzlich zur bestehenden Warmwassererzeugung über die Hackschnitzelheizung. Und wann habe sich die Anlage amortisiert, fragte Gerhard Bock. Koller rechnet mit weniger als zehn Jahren, zumal ja auch die weiteren Strompreiserhöhungen mit berücksichtigt werden müssten.
Ein Batzen Geld
Als weiteres Objekt würde sich der neue Anbau am Kindergarten eignen. Hier würde „energie concept“ eine 24,3kwp-Anlage drauf bauen, um am wirtschaftlichsten zu agieren. Eine noch kleinere Anlage mit 14,4 kwp wäre fürs Rathaus angemessen. Die drei Anlagen würden mit rund 150.000 Euro zu Buche schlagen. Für die Gemeinde Kirchensittenbach sei das ein Batzen Geld, so der Tenor, zumal derzeit etliche Investitionen wie Feuerwehrhäuser und Wasserversorgung anstehen. Eine Beschlussfassung wurde deshalb erst einmal nach einer Bedenkzeit auf eine der nächsten Sitzungen vertagt.
Erfreuliches hatte Bürgermeister Klaus Albrecht aus einer Sitzung mit Vertretern des Amts für Ländliche Entwicklung zu verkünden. Der Neubau des Feuerwehrhauses Kirchensittenbach könne zum Teil als Dorfgemeinschaftshaus abgerechnet werden und somit in die Dorferneuerung mit einfließen. Dafür stehen bis zu 53 Prozent Fördermittel in Aussicht.
Für das Feuerwehrhaus Oberkrumbach mit Bogenschießstand wurden Angebote für die Blitzschutzanlage eingeholt. Den Zuschlag bekam das günstigste Angebot in Höhe von knapp 13.000 Euro.