ECKENTAL – Eine Gemeinde ohne Ehrenamtliche? Dies würde kaum funktionieren. Beim Neujahrsempfang des Marktes Eckental würdigten daher Bayerns Innenminister Joachim Herrmann als Festredner und Bürgermeisterin Ilse Dölle den Einsatz aller freiwilligen Helferinnen und Helfer zwischen Unterschöllenbach und Illhof, Brand und Ebach ausgiebig.
„Mein Ehrenamt – mein Moment“ lautete das Motto des Abends. So hatte das Organisationsteam um Claudia Blöchl, Sieglinde Mehl, Petra Dörflinger und Gerhard Nagy beispielhaft einige Frauen und Männer ausgewählt, die sich seit vielen Jahren in ihrer eigentlichen Freizeit dafür engagieren, dass zum einen die Sicherheit in der Gemeinde gewährleistet ist, zum anderen im kulturellen, sportlichen und sozialen Bereich ein umfassendes Angebot besteht.
Die Ehrenamtlichen zeigten, dass sie sich nicht nur für andere einsetzen, sondern auch ein Talent für Showeinlagen besitzen, was bei einem solchen Empfang schließlich auch sehr wichtig ist. Fiona Granzer präsentierte sich als flotte Trompetenspielerin, die seit 1996 die Nachwuchsmusiker der Jugendkapelle Eckental ausbildet und zu zahlreichen Auszeichnungen geführt hat.
Leuchtende Kinderaugen
„Was gibt es Schöneres, als Kinderaugen zum Leuchten zu bringen“, stellte Christkind Sina Deuerlein eine rhetorische Frage und verriet, dass bei ihren Auftritten vor Weihnachten durchaus auch die Augen von Erwachsenen zu glänzen begannen. In voller Montur stürmte Tom Duchow auf den Catwalk, auf dem ein roter Teppich ausgelegt war. Seit der Jugend gehört Duchow zum Team der Eschenauer Feuerwehr, ist dort Atemschutzträger und Feuerwehrsanitäter.
Nicht weniger eindrucksvoll war das Outfit mit Angel und Gummikleidung von Anita Mensching, der amtierenden Königin der Fischer. Melanie Hörath vom Imkerverein stand dem mit ihrem Schutzhut samt Schleier, der gegen Stiche schützt, nicht nach.
Mit Lederboxel war da Achim Keilholz deutlich kerniger unterwegs. Zusammen mit Franziska Meier hatte er bei der zurückliegenden Kirchweih in Benzendorf den Kärwabaum gewonnen. Elke Deuerlein sorgt als Schulweghelferin mit Kelle und klaren Anweisungen dafür, dass die Forther Kinder unversehrt und pünktlich zum Unterricht gelangen.
Richtig krachen lässt es dagegen Rudolf Dollack, der als Kommandant der Böllerschützen Forth-Büg eine lautstarke Tradition am Leben erhält. Jens Geider vom Eckentaler Budo-Club wiederum legt jeden auf die Matte, der ihm ans Schlawittchen will.
Peter Stöckert, der als Moderator humorvoll und eloquent durch das Programm führte, bewies, dass er nicht nur auf den Bühnen ordentlich Theater machen kann, sondern durchaus schlagkräftig unterwegs ist. Als ihm Geider eine dicke Steinplatte vor die Nase hielt, wischte er sich zunächst den Schweiß von der Stirn, spaltete die Platte dann aber mit einem Hieb in zwei Teile.
Die gelbe Karte zeigte Markus Horlacher der Prominenz. Er war lange Zeit Trainer, Schiedsrichter und Leiter der Fußballabteilung des FC Eschenau. Für Christoph Eber von der Leichtathletik-Gemeinschaft Eckental reichte die Mehrzweckhalle leider nicht aus, sonst hätte er demonstriert, wie weit er den Speer schleudern kann.
Lob vom Innenminister
In seiner Festansprache hob Innenminister Herrmann die Freiwilligen Feuerwehren hervor, die neben wenigen Berufsfeuerwehren in Bayern seit weit mehr als hundert Jahren auch außerhalb der Großstädte Brände zügig den Garaus machen.
Doch auch Sanitäter, der Katastrophenschutz, Trainer und Funktionäre im Sport, Künstler und Kultur-Manager, Schülerlotsen oder die vielen Ehrenamtlichen im sozialen Bereich einschließlich der Flüchtlingshilfe leisteten wertvolle Arbeit für das Gemeinwohl, so Herrmann.
Den musikalischen Rahmen boten die Eschenauer Liedertafel um Hartmut Botzek und Gaby Werner und „BalAffaire“ mit Folkmusik. Matthias Vogel legte eine fulminante Leuchtstabshow aufs Parkett.