NÜRNBERGER LAND/BRÜSSEL – Die Europäische Kommission hat am vergangenen Mittwoch bekannt gegeben, dass sie die strengen Schutzregeln für Wölfe anpassen möchte. Der Status soll aufgrund neuer vorliegender Daten zur wachsenden Population von „streng geschützt“ auf „geschützt“ heruntergestuft werden. Laut einer Pressemitteilung der EU-Abgeordneten Marlene Mortler (CSU) aus Dehnberg bei Lauf, zeige die veröffentlichte Analyse, dass es über 20.000 Wölfe mit weiterwachsender Population gebe.
„Steigende Zahl ist gefährlich“
Dazu erklärt die europäische Agrar- und Forstpolitikerin: „Die steigende Zahl an Wölfe ist gefährlich! Unsere heimischen Nutztiere wie Schaf oder Ziege werden durch die wachsende Population bedroht. Den Schaden haben die Landwirte. Finanziell und psychisch. Nicht nur der Anblick eines gerissenen Tieres ist unschön, auch die Angst, ob der Wolf zurückkommt. Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass es in Zukunft ein flexibleres Wolfsmanagement gibt. Die Herabstufung des Schutzstatus wäre ein erster Schritt zur leichteren Wolfsentnahme. Für den Schutz unserer Tiere und Landwirte.“
Entscheidung steht bevor
Die EU-Mitgliedsstaaten entscheiden nun über den Vorschlag. Sollte dieser angenommen werden, müssen noch weitere Vertragspartner des Berner Übereinkommens diesem zustimmen. Das Berner Übereinkommen ist ein 1979 verabschiedeter, völkerrechtlicher Vertrag des Europarates zum Schutz europäischer, wildlebender Tiere und Pflanzen.