Jubiläum

Der Sudetendeutsche Volkstanzkreis feiert sein 50-jähriges Bestehen

Jung und Alt sind im Sudetendeutschen Volkstanzkreis willkommen – und übrigens nicht nur Sudetendeutsche.
Jung und Alt sind im Sudetendeutschen Volkstanzkreis willkommen – und übrigens nicht nur Sudetendeutsche. | Foto: privat2023/12/Sudetendeutscher-Verein.jpeg

LAUF„Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche“: Dem Zitat von Jean Jaurès gemäß haben Mitglieder und Freunde des Sudetendeutschen Volkstanzkreises Lauf-Eckental zusammen mit Gästen das 50-jährige Bestehen des Vereins gefeiert – und zwar im Kaisersaal der Wenzelburg, die ein Symbol der Verbindung zwischen Bayern und Böhmen ist.

In der Region gibt es laut Eberhard Heiser, dem Bezirksobmann der Sudentendeutschen, kaum noch vergleichbare Gruppen, die mit Tänzen und Trachten das kulturelle Erbe von Böhmen, Mähren und Schlesien pflegen. Zum Gratulieren kamen unter anderem Landrat Armin Kroder und Thomas Lang, der Laufer Bürgermeister, aber auch Amtsinhaber der Sudetendeutschen Landsmannschaft, vor allem Christa Naaß, Präsidentin der Sudetendeutschen Bundesversammlung, Heiser von der Landsmannschaft Mittelfranken sowie Altlandrat und Kreisobmann Helmut Reich. Volkstanzkreis-Vorsitzende Christl Hanisch-Gerstner begrüßte sie alle.

Die Ehrengäste würdigten die Bedeutung des Volkstanzkreises für das kulturelle Leben. Bürgermeister Lang, Schirmherr der Veranstaltung, erwähnte die Beteiligung am „Fest der Nationen“, vor allem aber am Kunigundenfest. Landrat Armin Kroder betonte, dass die heutige Generation sich glücklich schätzen könne, Vertreibung und Krieg nicht erlebt haben zu müssen. Felix Zosel, der in Vertretung der Eckentaler Bürgermeisterin ein Grußwort überbrachte, verwies darauf, dass viele Eckenhaider Familien Wurzeln in Vertreibungsgebieten haben.

Einig waren sich alle Redner darin, dass Verständigung und Kommunikation in der heutigen Zeit besonders wichtig seien, gerade angesichts des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und des Terroranschlags der Hamas auf Israel. „So geht Verständigung“ ist auch der Titel der Ausstellung des Sudetendeutschen Rats, die gemeinsam mit der Ausstellung „50 Jahre Sudetendeutscher Volkstanzkreis“ in der Herrenstube der Wenzelburg präsentiert wird – noch bis Mitte Januar.

Christa Naaß führte in die dreisprachige Ausstellung ein, die das jahrhundertelange Zusammenleben von Tschechen und Deutschen beschreibt, auch schwierige Teile der Geschichte nicht ausspart und schließlich auf den Versöhnungsprozess hinweist und ihm dienen soll.

In die Jubiläumsausstellung des Volkstanzkreises führte Julia Gerstner ein und stellte unter anderem die Vielfalt und Individualität der Trachten heraus. Sie betonte den Zusammenhalt von Jung und Alt im Verein und auch, dass nicht nur Tänzer willkommen seien sowie keineswegs nur Menschen mit sudetendeutschen Wurzeln.

Umrahmt wurde die Vernissage von den Tänzen des Vereins. Die Gäste erfreuten sich an den farbenfrohen Trachten aus dem Egerland, aus Nordböhmen und Ostpreußen. Passend dazu trug Rainer Turba ein Egerländer Lied vor sowie ein fränkisches Kirchweihlied als Hommage an die fränkische Heimat. Moderiert wurde die Festveranstaltung von Tobias Bienert.

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