OTTENSOOS — Wie geht es weiter mit der Ottensooser Synagoge? Die bauliche Instandhaltung läuft auf Hochtouren, aber: „Die Synagoge ist ja mehr als ein reines Baudenkmal“, wie Bürgermeister Klaus Falk sagt. Bisher hat man, was die weitere Nutzung angeht, einen „bunten Strauß an vagen Ideen“, so Falk. Nun haben rund 50 Architekturstudenten der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Hochschule das Gebäude vermessen und weitere Vorschläge gemacht, wie man es nutzen könnte. Eine Entscheidungshilfe hat sich der Gemeinderat davon erhofft – das könnte im besten Sinne nach hinten losgegangen sein: Die zehn besten Entwürfe wurden im Bürgerbegegnungsraum vorgestellt und schnell war klar, dass die Entscheidung jetzt noch schwerer fallen könnte. Carina Ewalds Entwurf unter dem Titel „Kulturwinkel“ zum Beispiel greift relativ stark in die momentane Struktur der Synagoge ein. Sie plant zum Beispiel als einzige der besten Zehn mit traditionellen Rundbogenfenstern. „Der Putz wird entfernt, damit man die unterschiedlichen Strukturen sieht“, erklärte sie den interessierten Bürgern und den Gemeinderäten, die zur Präsentation gekommen waren. Das Tonnengewölbe im früheren Gebetsraum würde sie freilegen, dunkel streichen und hell verschalen. Den historischen Boden möchte sie erhalten und mit Glas abdecken, ebenso die Thoranischen – die Historie soll sichtbar bleiben. Die Räume sollen für die verschiedensten Gruppen nutzbar sein, „vom Seniorenflöten bis zum Kinderbasar“, so Carina Ewald. Ihre Kommilitonin Eva Meier zieht in ihrem Entwurf eine Art Zeltkonstruktion in den Gebetsraum ein; die Räume sollen mittels großer schwenkbarer Türen voneinander getrennt sein, damit man auch mal einen großen Gegenstand – beispielsweise einen Flügel für ein Konzert – bewegen kann. Außerdem ist bei ihr nur der bisherige Wohntrakt ständig beheizt, der Gebetsraum nicht – auch mit dem Thema Energieeffizienz sollten sich die Bachelorstudenten schließlich auseinandersetzen. Die Ausstellung der zehn besten Entwürfe – mit je vier Bauskizzen, einem Modell und einer Beschreibung – sind noch für die nächsten zwei Wochen im Bürgerbegegnungsraum zu sehen. Fotos: Ziegler