VELDEN – Am 12. Juli 2019 öffnete der komplett renovierte Bürgerladen „Mittendrin“ in Velden zum ersten Mal seine Pforten. Möglich war dies nur geworden, weil viele Menschen gemeinsam das gleiche Ziel verfolgten, Anteile am Laden zeichneten, sich ehrenamtlich engagierten und so der Laden in Rekordzeit fertig gestellt werden konnte. Damit blieb die Grundversorgung im Ort erhalten. Die geplante Feier zum Jubiläum allerdings musste entfallen.
Die ersten großen Hürden waren vor mehr als einem Jahr die Finanzierung, die Renovierung des Ladens sowie das Zusammenstellen eines ersten Sortiments. „Allerdings war dies nur der Anfang, und trotz aller Unterstützung und kompetenter Beratung musste erst noch viel improvisiert werden“, erinnert sich Michael Taubmann als einer der drei Geschäftsführer des Ladens. Mittlerweile hätten sich in vielen Bereichen Routinen eingestellt, und das ungewöhnliche Gefüge aus fünf angestellten Mitarbeiterinnen, den ehrenamtlichen Geschäftsführern sowie Arbeitskreismitgliedern sei nach und nach zu einem eingespielten Team zusammengewachsen.
Noch viele Helfer
„Obwohl es nicht mehr ganz so viele Helfer wie am Anfang sind, finden sich nach wie vor Menschen, die Angebotsflyer gestalten, andere tragen sie aus, wieder andere befüllen die Regale, holen Lieferungen ab, kümmern sich um die Zusammenstellung des Sortiments und helfen in vielen anderen Bereichen“, bemerkt Roland Gentsch, ebenfalls Geschäftsführer im „Mittendrin“.
Auch die Corona-Pandemie brachte mit den Hygienevorschriften und Abstandsregeln neue Schwierigkeiten sowie Unsicherheiten mit sich. Nicht zuletzt müssen deswegen die Feierlichkeiten zum Jubiläum sowie andere geplante Veranstaltungen entfallen. Sogar die Mitgliederversammlung der stillen Anteilszeichner musste wegen der Kontaktbeschränkungen verschoben werden.
Auf der anderen Seite kauften die Veldener Bürger gerade in der Anfangszeit des Lockdowns gerne im eigenen Ort ein und die Umsatzzahlen waren hoch wie nie. „Durch die Krise wurde das Bewusstsein für Regionalität bei der Bevölkerung sehr geschärft“, so Taubmann.
Wenn Waren fehlen …
Mit dem Thema „Regionalität“ scheint der Laden überhaupt einen Nerv getroffen zu haben, weswegen das Angebot in dieser Hinsicht erweitert wurde. Beständig ist das Personal damit beschäftigt, die Wünsche der Kunden umzusetzen und das Sortiment dahingehend zu verbessern. Eine weitere Verbesserung erhofft sich das Team von der Umstellung auf einen neuen Hauptlieferanten. „Bislang war die Liefertreue eher mangelhaft. Wir bekamen selten 100 Prozent der bestellten Waren. Oft waren Ersatzprodukte dabei oder die Artikel fehlten komplett“, stellt Wolfgang Hutzler als dritter Geschäftsführer fest. „Diese Probleme zusätzlich zu den Anfangsschwierigkeiten zu bewältigen, war eine große Herausforderung für alle.“
Gemeinsam haben die Veldener Bürger hier mit viel Anstrengung und Herzblut einen großen Beitrag geleistet, um den Ortskern und damit das kleine Städtchen lebendig zu halten. Und auch ohne offizielle Feier haben sie mit dem einjährigen Bestehen einmal mehr bewiesen, dass man sehr viel schaffen kann, wenn man nur zusammenhält.