LAUF — Ob Handwerk, Industrie oder Soziales – die Vielfalt beim achten Laufer Ausbildungsplatzforum in der Berufsschule ist groß. Über 48 Ausbildungsberufe können sich Jugendliche am Freitag, 29. April, noch von 8.30 bis 13 Uhr informieren.
32 Firmen aus Lauf und Umgebung sind beim Ausbildungsforum dabei. Die Branchen reichen von Banken und Versicherungen, über Hersteller von Schmuck, hochtechnisierten Elektronik- und Keramikteilen, aber auch Handwerksbetriebe, Behörden, Kammern und viele mehr.
Die Jugendlichen haben bei der Berufswahl freie Auswahl, denn sie befinden sich in einer sehr komfortablen Situation: Da zurzeit auf jeden Bewerber im Schnitt 1,66 offene Lehrstellen kommen, müssen die Unternehmen sich ins Zeug legen, um geeignete Kandidaten zu finden.
Oft sind es die Azubis selbst, die interessierten Bewerbern an den Ständen Rede und Antwort stehen. So zum Beispiel Micha Schönhöfer, der bei Tadano Faun im zweiten Lehrjahr ist. „Ich finde das Forum eine tolle Idee. Es macht mir Spaß, Tipps weiterzugeben und vielleicht sogar neue Kollegen kennenzulernen“, sagt der zukünftige Fertigungsmachaniker.
Einer der Interessierten ist der 14-jährige Luca Moschik, der mit seinem Vater Markus gekommen ist. Der Jugendliche möchte Industriemechaniker oder Fachinformatiker werden. Die Azubibörse sei eine tolle Gelegenheit, sich zu informieren und vielleicht gleich um ein Praktikum zu bewerben, finden beide.
Um das Interesse zu wecken, haben viele Firmen etwas zum Anfassen oder Ausprobieren mitgebracht. So können Miniaturtrucks und Motoren zusammengebaut, Puzzles gelöst oder mit einem Roboter Bingo gespielt werden. Für Lacher sorgte der Stand der Diakonie Neuendettelsau. Hier konnten die jungen Leute in einen „Seniorenanzug“ schlüpfen, der den Seh-, Hör- und Tastsinn einschränkt und das Gehen erschwert. Das recht lustige Spektakel hat einen ernsten Hintergrund: Die Jugendlichen sollen nachvollziehen können, wie schwer der Alltag im Alter werden kann.
Auf junge Menschen aus der Region haben es die Betriebe besonders abgesehen, wie stellvertretende Landrätin Cornelia Trinkl bei der Eröffnung betonte. Denn sie sind im Landkreis verwurzelt und bleiben den Firmen oft auch nach der Ausbildung erhalten.
Das ist besonders wichtig, wenn man beachtet, dass die sozialversicherungspflichtigen Stellen in der Kreisstadt in fünf Jahren um 15 Prozent gestiegen sind: Von 10 675 in 2010 auf 12 268 in 2015, so Laufs Bürgermeister Benedikt Bisping. Er freute sich, dass Lauf als Wirtschaftstandort so beliebt ist und dass das Forum Menschen zusammenbringe. Er bedankte sich bei Berufsschulleiter Reinhard Knörl, der seine Schule dafür gerne wieder zur Verfügung stellte.
Über das „Speed-Dating“ für junge Asylbewerber unter Unternehmen folgt ein gesonderter Bericht.