Den Wintereinbruch nutzen Unbekannte für spektakuläre Fahrmanöver auf dem Gelände des SC Feucht. Der entstandene Schaden auf zwei Spielfeldern geht in die Tausende. Doch der Vorfall in Feucht ist längst kein Einzelfall.
Ärger, Zorn und eine große Portion Unverständnis herrschen derzeit bei den Verantwortlichen des SC Feucht: Wie Fotoaufnahmen beweisen, haben sich Unbekannte auf dem Vereinsgelände in der Waldstraße zu schaffen gemacht und die winterliche Witterung dazu genutzt, rasante Manöver und Drifts durchzuführen.
„Ich persönlich gehe davon aus, dass es sich dabei um ein Auto gehandelt hat. Aber das ist natürlich nur eine laienhafte Aussage meinerseits“, sagt Ralph Stephan aus der Vorstandschaft und erklärt: „Da die Zufahrt auch zur Tennisabteilung des TSV 04 Feucht führt, konnten wir diese nicht zusperren.“ So konnten sich der oder die Täter unbemerkt Zugang auf das Vereinsgelände verschaffen. Entdeckt wurde der Schaden vergangenen Sonntag, Stephan geht davon aus, dass er sich „bereits am Freitag oder Samstag zugetragen hat.“
Tiefe Rillen ziehen sich nun durch den B-Platz und das angrenzende Kleinfeld. Wie groß der Schaden auf den Fußballflächen tatsächlich ist, lässt sich aktuell nur schwer abschätzen. „Zum Glück war es zum Tatzeitpunkt leicht gefroren und der Boden wurde dadurch nicht so massiv angegriffen, als wenn der Schnee getaut gewesen und es matschig gewesen wäre. Dennoch dürfte der Schaden ein paar tausend Euro betragen“, fürchtet Stephan.
Wochenlange Arbeit für die Katz
Besonders ärgerlich: Erst im Frühjahr diesen Jahres hatte der SC Feucht das während des Lockdowns verhängte Sportverbot dazu genutzt, die Plätze großflächig in Schuss zu bringen. Mehrere Wochen war SC-Platzwart Rocco Adimari ab April damit beschäftigt, den Rasen zu pflegen und ihn in Top-Zustand zu bringen. „Es ist natürlich sehr ärgerlich, sowohl was die Arbeitsstunden betrifft, als auch das Geld, das wir in die Plätze gesteckt haben“, gibt Stephan zu bedenken. Jetzt wollen die Verantwortlichen des SC Feucht eine Bestandsaufnahme machen und dann entscheiden, wie es weitergeht. „Doch das hängt natürlich alles vom Wetter in den kommenden Tagen und Wochen ab und davon, wie lange die Corona-bedingte Spielpause noch andauern wird.“
Doch der Vorfall auf dem Gelände des SC Feucht ist längst kein Einzelfall. Immer wieder nutzen Autofahrer die großzügigen Flächen von Fußballplätzen für Drifts im Schnee aus. Der TSV Weißenburg, der FC Nagelberg (Dettenheim), der FC Viktoria Bammelberg, die TSG Wilhelmsfeld, der SV Hohenstadt, DJK SV Mitteleschenbach, der TSV Rohr und der TV 1862 Leutershausen: Allesamt hatten sie nach Auskunft des SC Feucht bereits mit ähnlichen Vorfällen zu kämpfen.
Vermutlich waren es zwei Pkw
Die Verantwortlichen des SC haben Anzeige bei der Polizeiinspektion Altdorf erstattet. „Ich persönlich gehe davon aus, dass es zwei Fahrzeuge waren“ sagt Polizeihauptmeister Böse, der den Fall bearbeitet. „Zum einen waren die Reifenspuren des einen Autos fester angedrückt, was darauf schließen lässt, dass ein Fahrzeug deutlich schwerer war als das andere. Zum anderen war ein Reifenprofil auch breiter als das andere.“ Festlegen könne er sich allerdings nicht, schließlich sei er kein „Kfz-Sachverständiger.“
Videoaufzeichnungen gibt es am Gelände des SC Feucht nicht, auch gingen bis Dienstagmittag noch keine Hinweise aus der Bevölkerung ein. Eine erste Schadenschätzung habee eine Summe von „5000 Euro“ ergeben, wie Polizeihauptmeister Böse sagt. Zeugen, die im Zeitraum zwischen Freitag, 4. Dezember, 14 Uhr, und Sonntag, 6. Dezember, 13 Uhr, etwas Verdächtiges gesehen haben, mögen sich bitte mit der Polizeiinspektion Altdorf unter der Telefonnummer 09187/95000 in Verbindung setzen.