Gartenbau

Streuobstwiesen und das Klima

Kath. Pfarrer Roland Klein, Kreisverbandsvorsitzende Nadine von Haßel-Geiger, Gemeinderat Armin Haushahn, stellvertretender Landrat Helmut Brückner, Kreisfachberaterin Claudia Übler, Landwirtschaftsdirektor Hans Walter und Referent Streuobstkoordinator Matthias Busch (von links). | Foto: privat2023/06/Streuobst.jpeg

HOHENSTADT – In diesem Jahr war der Obst- und Gartenbauverein Pommelsbrunn Gastgeber der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes und begrüßte die Teilnehmer im frühlingshaft geschmückten Markgrafensaal in Hohenstadt, darunter die Ehrenvorsitzende Luise Keller aus Hersbruck.

Die Vorsitzende des Kreisverbandes, Nadine von Haßel-Geiger, teilte dem Auditorium gleich nach der Begrüßung mit, dass sich in den Vereinen personelle Änderungen ergeben haben und nutzte die Gelegenheit für eine Vorstellungsrunde.

Sie bedankte sich besonders bei den Helfern der Pflege- und Rückschnittmaßnahmen in der Kleingartenanlage und warb um weitere Helfer, da mit ein paar Personen die Arbeiten nicht zu schaffen seien und die bisher tätigen Hände älter werden. Aus diesem Grund berät die Verwaltung, die Arbeiten (Baum- und Sträucherschnitt) künftig an Landschafts- und Gartenpflegefirmen abzugeben.

Alle Parzellen verpachtet

In der Kleingartenanlage, so berichtet sie anschließend, seien derzeit alle Parzellen verpachtet, davon zwei an Familien mit Kindern – ein Hinweis darauf, dass weiterhin junge Familien Interesse an einem Garten haben.

Die Vorsitzende wies außerdem darauf hin, dass das Gemeinschaftshaus von Mitgliedern der Ortsvereine nach Absprache gemietet werden könne. Auch der Obsttrockner stehe den Vereinen zur Verfügung.

Gemeinderat Armin Haushahn übermittelte die Grüße der Gemeinde Pommelsbrunn und stellte in seiner Eigenschaft als neuer Vorsitzender des OGV Hartmannshof seinen Verein und die aktuellen Aktivitäten vor. Am Eingang von Hohenstadt, so erzählte er, sei der Kreisverkehr vom Verein neu gestaltet worden – nun ein richtige Blickfang für die Gemeinde.

Bei dieser Gelegenheit überbrachte er herzliche Grüße aus dem Rathaus an den Vorstand des Kreisverbandes und an die Ehrenvorsitzende Luise Keller. Auch Landwirtschaftsdirektor Hans Walter bedankte sich für die Einladung und stellte sich kurz vor. Er ist seit zwei Jahren als Nachfolger von Werner Wolf im Amt, aber schon 21 Jahre in Roth tätig. Auch in der Bewertungskommission „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ ist er dabei. Ein Danke ging zudem an Claudia Übler vom Landratsamt, die dieses Programm geführt hat. Als Anregung für die künftige Arbeit der Vereine gab er zu Bedenken, dass Kinder wieder „Bodenhaftung“ brauchen, um zu lernen, wo die Lebensmittel herkommen.

Eva Scholz, die neue erste Vorsitzende des OGV Pommelsbrunn, dem Gastgeber des Abends, präsentierte den Verein und seine Tätigkeiten. Diese beinhalten Blumenerde-Verkauf, Osterbrunnenaufbau, Bepflanzung der Brücken und Pyramiden und vieles mehr. Der Posaunenchor Hohenstadt beschloss dann mit einigen Liedern den ersten Teil der Versammlung.

Die Bedeutung von Streuobstwiesen

Nach einer kurzen Pause stellte sich Streuobstkoordinator Matthias Busch von der Regierung von Mittelfranken vor. Er begann seine Bildschirmpräsentation zum Thema „Der Bayerische Streuobstpakt“ mit der Frage „Was ist Streuobst?“

Er erklärte, dass es sich dabei um Obstbaumbestände handele, die vereinzelt und ungeordnet in der Landschaft stehen und nach Möglichkeit naturbelassen bleiben sollen. Dürre Bäume auf Streuobstwiesen sollen beispielsweise nicht gefällt werden, da sich in diesen zahlreiche Vögel und wertvolle Insekten ansiedeln.

Der Wert von Streuobst, so Busch, liege in der Biodiversität, Strukturvielfalt, Landwirtschaft, Artenvielfalt, Klima, Ernährung, Kulturlandschaft und Sortenvielfalt. Er führte darüber hinaus aus, dass etwa 5000 Obstsorten bekannt seien, davon 1150 Sorten allein in Bayern. Bis zum Jahr 2035 soll eine Million Bäume neu gepflanzt, gleichzeitig sollen aber vorhandene erhalten werden. Der zu diesem Zweck geschaffene so genannte „Streuobstpakt“ wurde bereits 2021 unterzeichnet. Busch wies darauf hin, dass zum Thema Streuobst die Kreisfachberater beim Landratsamt Auskunft geben. Er selbst stehe auch gerne für Fragen zur Verfügung.

Die zweite Vorsitzende des Kreisverbandes, Sonja Prütting, sprach zum Abschluss im Namen des Kreisverbandes den Dank an die anwesenden Gäste, die Gastgeber, den Posaunenchor und alle weiteren Helfer für die Ausrichtung des Abends aus. Sie wünschte allen Gästen und Mitgliedern eine erfolgreiche Ernte und eine gute Zeit.

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