FEUCHT – In Feucht könnte ein Pfandsystem für wiederverwendbare Kaffee- und Eisbecher eingeführt werden. Der Umweltbeirat sähe eine entsprechende Prüfung gern in Auftrag gegeben.
Das Bundeskabinett hat diese Woche eine von Bundesumweltministerin Svenja Schulze eingebrachte Änderung des Verpackungsgesetzes beschlossen: Unter anderem sind Restaurants, Bistros und Cafés, die Essen für unterwegs oder To-Go-Getränke verkaufen, ab 2023 dazu verpflichtet, ihre Produkte auch in Mehrwegverpackungen anzubieten.
Die Mehrwegvariante darf nicht teurer sein als das in Einweg verpackte Produkt. Mehrwegbecher müssen für alle Angebotsgrößen eines To-Go-Getränks zur Verfügung stehen. Ausgenommen sind Betriebe, in denen insgesamt fünf Beschäftigte oder weniger arbeiten und die eine Ladenfläche von nicht mehr als 80 Quadratmetern haben, also z.B. viele Imbisse, Spätkauf-Läden und Kioske – aber auch sie müssen die Option bereithalten, eigene Mehrwegbehälter der Kunden zu befüllen.
Zusammenarbeit mit Recup?
Birgit Ruder, Fraktionsvorsitzende der Feuchter Freien Wähler, spielen diese Änderungen in die Karten. Sie möchte möglichst zügig ein Pfandsystem für Kaffeebecher und Ähnliches in der Marktgemeinde einführen. Im Umweltbeirat hat sie ihren Antrag vorgestellt, dass der Markt Feucht den Wirtschaftsförderer Philip Ankowski beauftragt, zu prüfen, ob eventuell eine Kooperation mit dem Pfandsystem Recup möglich wäre. Ihr Vorschlag wurde im Umweltbeirat allgemein begrüßt. Christian Nikol stimmt ihr voll und ganz zu. „Die Nachbarkommunen müssen mit ins Boot, sonst nützt das nur wenig“, findet er und setzt langfristig auf das Schneeballprinzip: „Je mehr mitmachen, desto mehr kommen auch weiter dazu.“
Kurz überlegten die Mitglieder des Umweltbeirates, ob Prüfung und Organisation nicht in den Aufgabenbereich der neu gegründeten Projektgruppe übernommen werden sollten, die sich um die Themen „Feucht soll plastikfrei werden“ und „Klimaschutz durch mehr Information“ kümmert (wir berichteten). „Das ist bereits ein konkretes Thema. Ich denke, wir kommen hier schneller zum Erfolg, wenn wir das von den übrigen Maßnahmen entkoppeln und gesondert angehen“, wandte jedoch Monika Blümm ein. Lothar Trapp und Ernst Klier machten sich ebenfalls dafür stark, die Prüfung der Angelegenheit Wirtschaftsförderer Ankowski zu überlassen. Die Nachbarkommunen mit zu integrieren, müsse ein zweiter Schritt sein.
Ruders Antrag, in dem es zunächst nur um die Prüfung für ein Pfandsystem in der Marktgemeinde geht, wurde einstimmig angenommen. Nun liegt der Ball als nächstes beim Marktgemeinderat.