LAUF – Mit einer Lesung an vier verschiedenen Orten in der Laufer Altstadt haben die Stadtbücherei und die Volkshochschule Unteres Pegnitztal an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vor 90 Jahren erinnert.
1933 waren Werke von etlichen Autoren an öffentlichen Orten verbrannt worden, weil sie nicht ins Weltbild der Nationalsozialisten passten oder von jüdischen Schriftstellern stammten. Um an die
von Nationalsozialisten verbrannten Werke zu erinnern, lasen Bürgermeister Thomas Lang, seine beiden Stellvertreter Nina Bezold und Alexander Horlamus, die Stadträtin Gertrud Behrmann-Haas und Stadtrat Joachim Wartha, Denis Leifeld, der Leiter der Volkshochschule Unteres Pegnitztal, sowie der Leiter der Laufer Stadtbücherei, Andreas Reichel, unter anderem aus Werken von Robert Musil, Heinrich Mann und Joachim Ringelnatz.
Gelesen wurde im Hof der Wenzelburg, im Spitalhof, im Industriemuseum sowie in der Stadtbücherei. Zuvor gingen Ina Gombert und Sabine Stoll von der Volkshochschule Unteres Pegnitztal auf die Geschehnisse in Lauf nach der sogenannten Machtergreifung Hitlers ein.
So wurden die Laufer SPD-Stadträte im Jahr 1933 unmittelbar vor dem Kunigundenfest festgenommen, ins Konzentrationslager Dachau gebracht und dort mittels Folter zum politischen Rücktritt gezwungen. Auch in Lauf fand eine Bücherverbrennung statt, wenn auch in kleinem Ausmaß, wie Ina Gombert von der Stadtbücherei in ihren einleitenden Worten erklärte.
„Eine wichtige Aktion von Bücherei und Volkhochschule, die an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte erinnert“, lobte Bürgermeister Thomas Lang die Veranstaltung. „Es wurden im Nationalsozialismus ja nicht nur Bücher verbrannt, es wurden Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer Parteienzugehörigkeit oder ihrer Abstammung verprügelt, eingesperrt und später millionenfach ermordet. Die Bücherverbrennungen im Jahr 1933 waren letztlich ein Vorzeichen dafür, wie schlimm die totalitäre Hitler-Diktatur noch werden würde.“