Besuch in Partnerstädten

Klassen des Paul-Pfinzing-Gymnasiums erkunden Europa

Den herrlichen Ausblick über Loch Ness genossen die Teilnehmer des P-Seminars besonders. | Foto: privat2019/11/PPG.jpg

HERSBRUCK – Die Stadt Hersbruck pflegt ihre Partnerschaften mit anderen Städten – und das tun auch die Schüler des Paul-Pfinzing-Gymnasiums: Im Rahmen des P-Seminars reiste die 12. Klasse zu Hersbrucks Twin Town Lossiemouth an der Nordküste Schottlands; die neunten und zehnten Klassen hingegen fuhren nach San Daniele in Norditalien und feierten sogar zehn Jahre Schüleraustausch.

Das Ziel des P-Seminars war die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen dem PPG und der Lossiemouth High School, um weitere Schüleraustausche für die Zukunft anzuregen. Hintergrund der Reise war die Idee der Schüler, die schottische Kultur nach Hersbruck zu bringen, ähnlich wie es die „Schottischen Abende“ im Grünen Baum in Kühnhofen geschafft hatten. Sie wollten ihren eigenen „Schottischen Abend“ individuell gestalten, doch dafür mussten sie erst einmal diese Kultur erleben. So war die Idee eines Schüleraustauschs mit Lossiemouth geboren.

Reise in den Norden

Unterstützt wurden die Zwölftklässler von James Allan, einem Vertreter der schottischen Stadt. Er hatte bereits durch private Besuche von Hersbruckern Kontakt zur Schule und plante das Rahmenprogramm. Die Reise musste allerdings auch finanziert werden: Durch einige Sponsoren und einen Waffelverkauf am PPG konnten die Zwölftklässler eine Rücklage sichern. Sie übernachteten bei Schülern der Lossiemouth High School und Bekannten von Allan, die den Hersbruckern großzügig ihre freien Betten zur Verfügung stellten.

Der Start Richtung Norden war holprig: Wegen einer Flugverspätung der vorhergehenden Maschine verpasste die Klasse den Anschlussflug und verbrachte zusätzlich zweieinhalb Stunden am Flughafen Amsterdam. Mit ihrem Fazit: „Schöner Flughafen!“ nahmen die Schüler den ungeplanten Halt mit Humor.

Der Empfang in Lossiemouth selbst war herzlich, schwärmten die künftigen Abiturienten. Sie erlebten den schottischen Schulalltag mit, versuchten sich daran, Shortbread, ein Mürbteiggebäck, zu backen, probierten Haggis, eine Fleischspezialität, tanzten „Ceilidh“, besuchten Loch Ness, die Burgruine Urquhart und die Stadt Inverness. Besonders beeindruckt waren sie aber von der guten Beziehung zwischen Schülern und Lehrern: Die sei respektvoll, aber auch persönlich gewesen, was wahrscheinlich an den kleinen Klassen lag, so die Schüler. „Wir haben in Lossiemouth wirklich Freunde gefunden“, so die Klasse.

Schöne Erinnerungen

Den Rucksack voll mit schönen Erinnerungen ging dieses Abenteuer zu Ende. Ein neuer Gegenbesuch ist schon in Planung. Das Ziel des P-Seminars, eine gute Verbindung zwischen den Schulen herzustellen, wurde erreicht und der Grundstein für kommende Besuche ist gelegt. Ihre Erfahrungen werden die Schüler am 24. Januar 2020 im PPG präsentieren. Wenn möglich, wird auch James Allan als besonderer Gast anwesend sein. An ihrem „Schottischen Abend“ zeigen sie Videos ihrer Reise, volkstümliche Tänze und servieren traditionell-schottische Häppchen. Eingeladen ist jeder, der sich für schottische Traditionen und Erlebnisse der jungen Weltentdecker interessiert.

Die neunten und zehnten Klassen hingegen zog es Richtung Süden: Das PPG unterhält seit zehn Jahren einen Schüleraustausch mit der Partnerstadt San Daniele del Friuli in Italien. Was 1999 durch den Anstoß der italienischen Lehrerin Cristina Bozza begann, ist mittlerweile ein etabliertes Austauschprogramm und feiert Jubiläum. So starteten 22 Schülerinnen und Schüler Richtung Norditalien. Nach dem ersten „Beschnuppern“ wurden am zweiten Tag die Schüler von Schulleiterin Carla Cozzi und vom stellvertretenden Bürgermeister Mauro Visentin im Rathaus willkommen geheißen. Dann ging es los: Die Gymnasiasten bekamen von ihren Partnern eine Stadtführung durch San Daniele, an den weiteren Tagen folgten Ausflüge in die Lagune von Marano mit Besuch eines ursprünglichen Fischerdorfes, nach Triest, zum malerischen Schloss Miramare und nach Venedig.

Die Begeisterung war groß, ob auf der Schiffsfahrt in der Lagune, bei der der Capitano das Lehrschiff auf der Rückfahrt zum Partyboot verwandelte, beim Bilderschießen an den Klippen des Castello Miramare oder beim Bewundern der Kanäle von Venedig. Die Stadt Hersbruck ermöglichte durch ihren Zuschuss eine Bootsfahrt in der Lagunenstadt, die in vielen Bildern festgehalten wurde. Der Besuch der Schinkenfabrik Dok dall‘Ava und ein gemeinsames Abendessen rundeten die Unternehmungen ab.

Bis zum nächsten Jahr

Einmal mehr gelang es, den jungen Menschen Land, Leute und Kultur eines Partnerlandes näher zu bringen. Darüber hinaus wurden Freundschaften geschlossen und beim Abschied kullerte sogar die ein oder andere Träne. Doch bereits im nächsten April freut sich das PPG auf den Gegenbesuch, bei dem den italienischen Gästen die Vorzüge Frankens und Bayerns nähergebracht werden.

Anna-Lena Kopp

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