ALTDORF – Bäcker Michael Fuchs ist genervt von der Bonpflicht. Im Gespräch mit der Europaabgeordneten Marlene Mortler plädiert er für einen QR-Code.
Europa-Abgeordnete Marlene Mortler hat das Backhaus Fuchs in Altdorf besucht. Inhaber Michael Fuchs hatte sich an die CSU-Politikerin gewandt, um sich über die Gesetzesänderungen bei den Themen Verbraucherinformation und Absicherung von Registrierkassen auszutauschen.
Viele Änderungen kann Fuchs nicht nachvollziehen, weil sie oftmals nicht die besonderen Herausforderungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen berücksichtigen würden. „Allein der Verwaltungsaufwand, beispielsweise für Personal und Arbeitssicherheit, ist mittlerweile enorm. Das geht so weit, dass ich kaum mehr dazu komme, das zu tun, was mein eigentlicher Beruf ist – nämlich zu backen und neue Produkte zu kreieren“, meint Fuchs. Mortler pflichtet ihm bei: „Gerade kleine Handwerksbetriebe werden mit übertriebener Bürokratie mehr belastet als große Lebensmittelkonzerne, die natürlich anders aufgestellt und organisiert sind und damit ganz andere Möglichkeiten haben.“
6000 Zettel am Tag
Besonders die neue Bonpflicht stößt bei Fuchs auf Unverständnis: „Pro Filiale betreuen meine Mitarbeiter etwa 500 Kunden pro Tag. Bei zwölf Filialen sind das 6000 Kassenbons – das ist doch Wahnsinn!“ Aufgrund der Kleinbeträge habe er daher einen Antrag auf Befreiung gestellt – und nach dessen Ablehnung bereits zweimal Einspruch eingelegt. „Ich will nicht nur vom Umweltschutz reden, sondern ihn auch leben. Solche Vorschriften machen das unmöglich“, sagt der Bäcker- und Konditormeister und schlägt einen QR-Code als Alternative vor. „Den können Kunden, die einen Kassenbon wünschen, einfach scannen und haben ihn jederzeit griffbereit – ganz ohne Papier.“
Nicht der Kunde wird kontrolliert sondern der Verkäufer. Wenn der Betrag nicht in die Kasse eingegeben wird verlange ich einen Bon!