Juraleitung

Infoabend der Trassengegner in Altdorf: „Tennet übt extrem hohen Druck aus“

Symbolbild: Stromleitung
Symbolbild: Stromleitung | Foto: peterschreiber.media/stock.adobe.com2020/08/NL-Stromtrasse-scaled.jpg

ALTDORF – Zu juristischen Einschätzungen und Ratschlägen für Grundstückseigentümer und Aktive der Bürgerinitiativen an der Juraleitung veranstaltet das Aktionsbündnis Trassengegner in Zusammenarbeit mit der Stadt Altdorf einen Infoabend. Bürgermeister Martin Tabor lädt dazu am kommenden Dienstag, 24. Juni, um 18.30 Uhr ins Altdorfer Rathaus ein.

Als Experte klärt Rechtsanwalt Wolfgang Baumann offene Fragen zur Vorbereitung des anstehenden Planfeststellungsverfahrens. Andreas Geistmann, Kreisobmann des BBV Nürnberger Land, erläutert die Position des Bauernverbandes.

Das Aktionsbündnis Trassengegner kritisiert in einer Pressemitteilung: „Das Vorgehen der Firma Tennet beim Neubau von Stromtrassen läuft immer nach ähnlichem Muster ab – und daraus können die Grundstückseigentümer und Bürgerinitiativen an der Juraleitung lernen. Von anderen geplanten Stromtrassen wissen wir: Wo immer Tennet bauen will, übt der Übertragungsnetzbetreiber einen extrem hohen Druck auf die Eigentümer aus. Eine Methode ist es, die Grundstückseigentümer immer wieder anzurufen oder unangemeldet vor deren Tür zu stehen, um überfallartig Verträge zum eigenen Vorteil auszuhandeln.“

Darüber hinaus verspreche Tennet Grundstückseigentümern „Bonus-Regelungen, wenn sie bereits vor Beginn des Genehmigungsverfahrens Unterschriften leisten und damit vorzeitig Teile ihrer Eigentumsrechte an den Übertragungsnetzbetreiber abtreten.“

Dabei würde nach Ansicht des Aktionsbündnisses jedoch verschwiegen, dass dieser Bonus mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, die von Nachteil sind. „Diese und weitere Vorgänge rund um das Genehmigungsverfahren der Juraleitung sollen beim Infoabend erklärt werden“, heißt es in der Mitteilung.

Initiativen wappnen sich

Aktuelle Entwicklungen würden zeigen, dass der Strombedarf nicht so hoch ist, wie in den vergangenen Jahren angenommen. Auch bei den Übertragungsnetzbetreibern selbst sei dazu eine Diskussion entbrannt. „Dass die Strompreise niedrig gehalten werden können, wenn der Stromnetzausbau wie geplant durchgeführt wird, ist unmöglich. Hier steht die neue Bundesregierung in der Verantwortung. Eine effektive Lösung ist bislang nicht zu erkennen“, kritisiert das Bündnis.

Es fordert weiterhin, die Notwendigkeit der Juraleitung und weiterer Übertragungsleitungen grundlegend auf den Prüfstand zu stellen: „Die Diskussion um Strompreiszonen und ein zellulares Versorgungssystem ist überfällig.“

Info: Die Veranstalter bitten um eine Voranmeldung per E-Mail an [email protected].

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