FEUCHT/SCHWARZENBRUCK – Der Ludwig-Donau-Main-Kanal ist zwischen Beilngries und Nürnberg im historischen Umfang und mit einigen Funktionen weitgehend erhalten. Von der Mainmündung in Bamberg, die auf 230 Meter Meereshöhe liegt, musste man beim Kanalbau bis auf 417 Meter bei Neumarkt und wieder hinab auf 338 Meter zur Donaumündung bei Kelheim. Dazu wurden in der Bauzeit von 1836 bis 1845 insgesamt 100 Schleusen angelegt.
Herausragende Bauleistungen der damaligen Zeit waren jedoch die zehn Brückkanäle, mit denen der Kanal über Flüsse, Straßen und Einschnitte geführt wurde. Heute sind nur noch die zwei nahe beieinander liegenden Brückkanäle – der große und weitaus bekanntere über die Schwarzach und ein kleinerer am Ortseingang von Röthenbach am Schloss Gugelhammer über den Gauchsbach – sowie der Brückkanal über eine kleine Straße bei Beilngries erhalten.
Der Brückkanal über die Schwarzach bei Feucht und Schwarzenbruck ist eine 90 Meter lange und über sechs Meter breite Konstruktion aus Sandsteinquadern und überspannt mit einem Bogen von knapp fünfzehn Metern in 17,30 Meter Höhe das Schwarzachtal.
Nach ersten Versuchen 1839 bis 1841 entstand von 1844 bis 1845 der Brückkanal neu, und zwar mit Hohlräumen im Inneren, was ihn wesentlich leichter machte. Ausgekleidet wurde er mit einer eineinhalb Meter dicken Schicht aus feuchtem Lehm, damit nach unten kein Wasser in den Brückenraum durchdringen konnte. Dennoch gibt es heute im Inneren immer wieder Feuchtigkeit, und das, obwohl während einer Sanierung eine Bitumenschweißbahn aufgetragen wurde. Das spezielle Klima gibt der Brücke allerdings Atmosphäre und sorgt das ganze Jahr über für eine gleichbleibende Temperatur von um die drei Grad.
In der Spitzbogenhalle mit den zweifach verkeilten beziehungsweise diagonalen schmiedeeisernen Zugankern fühlt man sich fast wie in einer gotischen Kathedrale. Der Innenraum ist 26 Meter lang, am Eingang 9,40 Meter breit, die Gewölbehöhe beträgt an der höchsten Stelle 10,60 Meter, und die Mauerstärke beträgt 2,40 bis 3,80 Meter.
Neben dem Brückkanal öffneten am landesweiten Denkmaltag auch Schloss Grünsberg und die Rundkapelle in Altenfurt ihre Türen. Durch Feucht fanden zudem Ortsführungen statt.
Von Herbert Bauer