HERSBRUCK – Eine Begegnung, die unter die Haut ging: Zum 80. Jahrestag der Nürnberger Prozesse besuchten die Schülerinnen und Schüler des Leistungsfaches Geschichte vom Paul-Pfinzing-Gymnasium das Memorium Nürnberger Prozesse. Dort trafen sie Niklas Frank, Sohn von Hans Frank (einer der Hauptangeklagten der Prozesse und zum Tode verurteilten NS-Verbrecher). Das ZDF dokumentierte die Veranstaltung.
Der Vormittag begann mit einer Führung durch die Ausstellung, geleitet von Astrid Betz. Sie erläuterte die historischen Hintergründe und ging besonders auf die Rolle von Hans Frank ein, der als Generalgouverneur in Polen für zahlreiche Verbrechen verantwortlich war: die Einrichtung von Ghettos, Deportationen in Vernichtungslager und das Zwangsarbeiterprogramm.
Im Anschluss folgte das Zeitzeugengespräch mit Niklas Frank im historischen Saal 600. Offen sprach er über das schwere Erbe seines Vaters: Er sei der Sohn eines Massenmörders, sagte er.
„Es war sehr berührend, Niklas Frank zuzuhören. Seine Offenheit hat die Vergangenheit für uns lebendig gemacht und uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen“, fasste eine Schülerin ihre Eindrücke zusammen. Die Veranstaltung im Memorium Nürnberger Prozesse sei ein prägender Moment gewesen, der junge Menschen für Demokratie, Verantwortung und den Schutz der Menschenrechte sensibilisiert habe, heißt es dazu in einer Pressemeldung des Hersbrucker Gymnasiums.
Info: Zu sehen ist der ZDF-Beitrag unter www.zdf.de/play/magazine/volle-kanne-104/volle-kanne–vom-20-november-2025-100 (ab Minute 50:10).

