Erlangen/Pegnitzgrund — Eklat in der B-Klasse 5: Im Vorfeld der Partie zwischen der SG Eckental, der dritten Mannschaft des SC Eckenhaid, und dem FC Schnaittach III (Endstand 2:6) kam es zu üblen Beleidigungen der Gäste im Eckenhaider Live-Ticker. „Schnaittacher Wichser zu Gast“ war dort zu lesen, sowie „Schnaittacher Hurensöhne sind zu Gast bei den glorreichen Eckenhaidern“, wie der SC Eckenhaid selbst auf Facebook öffentlich machte.
Den Live-Ticker kann jeder auf der Webseite des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) mitverfolgen. Schreiben kann dort unter dem Account des SC Eckenhaid nur jemand mit den Zugangsdaten des Vereins. Die Nachrichten wurden bereits am Samstag verfasst, das Spiel fand erst am Sonntag statt.
Bis Spielbeginn waren Beleidigungen gelöscht
Niklas Schmitz, Spielleiter der Dritten Schnaittacher Mannschaft, hatte von den Beleidigungen erfahren und Kreisspielleiter Max Habermann informiert, sagt Schnaittachs Vorsitzender Herbert Ziegler. Bis Samstagabend waren die Beleidigungen gelöscht. Das Spiel am Sonntag verlief fair.
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Kreisspielleiter Max Habermann verständigte den SC Eckenhaid. Dieser zeigte den Vorfall selbst beim Kreissportgericht an, um herauszufinden, wer diesen Ticker verfasst hat. So schildert es der Eckenhaider Fußball-Abteilungsleiter und Spieler der SG Eckental, Martin Rauh, auf Facebook.
Jemand aus dem Verein habe seinen Login für den Live-Ticker unbeaufsichtigt gelassen. Was geschrieben wurde, „verstößt klar gegen alle sportliche Fairness und Wertschätzung gegenüber anderen Vereinen, was wir aufs Allerschärfste verurteilen“, so Rauh. Man sei „schockiert“.
Kasten Bier als Entschuldigung?
Der SCE übernehme die Verantwortung für den Vorfall, so Rauh. „Daher möchten wir uns bei den Mitgliedern und Spielern des FC Schnaittach aufrichtig entschuldigen!“, schrieb Rauh weiter. Er lud die Dritte Mannschaft des FC Schnaittach zum „Kabinenrave“ des SCE ein, einen Kasten Bier gebe es umsonst. „Wir würden uns freuen, mit euch anstoßen zu können“, schließt Rauh.
Dabei will es der FC Schnaittach aber nicht bewenden lassen. Vorsitzender Herbert Ziegler findet die Art und Weise, wie der SCE mit den Geschehnissen umgeht, nicht in Ordnung. Dass Rauh als Wiedergutmachung zu einer Kabinenparty einlädt, hält Ziegler für den Vorfall nicht für angemessen.
„Ich finde es schwach, zu sagen, die wissen nicht, war das war“, so Ziegler. „Man gibt doch nicht so ohne Weiteres sein Handy her.“
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Ziegler fordert „Ehrliche Entschuldigung“
Derjenige, der die Beleidigungen verfasst hat, solle sich stellen und persönlich in Schnaittach vorstellig werden, fordert Schnaittachs Vereinsvorsitzender. „Eine ehrliche Entschuldigung ist das Mindeste.“
Wie es seitens des Bayerischen Fußball-Verbands weitergeht, blieb zunächst unklar. Kreisspielleiter Max Habermann war gestern seitens der Pegnitz-Zeitung nicht zu erreichen. Beim BFV-Sportgericht verweist man im Gespräch mit der PZ darauf, sich zu laufenden Verfahren nicht zu äußern. Sanktioniert werden könnte der SCE nach der Rechts- und Verfahrensordnung des BFV.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde am Donnerstag, 10. Oktober, teilweise aktualisiert. Unter anderem ist Martin Rauh nicht der Trainer der SG Eckental, da die Mannschaft keinen Trainer hat. Er ist dort aber als Spieler aktiv.