Erlangen/Pegnitzgrund — Zwischen den Mannschaften sind die üblen Beleidigungen im Vorfeld einer B-Klassen-Partie am vergangenen Wochenende (die PZ berichtete) kein Thema mehr, sagt Eckenhaids Fußball-Abteilungsleiter Martin Rauh. Er stand selbst am Sonntag für die SG Eckental im Spiel gegen den FC Schnaittach III auf dem Feld.
Anders als es in der Pegnitz-Zeitung in der Mittwochsausgabe zu lesen war, waren die Schnaittacher Spieler vor Spielbeginn informiert, sagt Rauh. Seine Mannschaft allerdings habe erst nach dem Spiel davon erfahren.
„Vorbildlich verhalten“
Erfreulich findet es Rauh, dass die Gäste-Akteure sich nicht selbst zu Beleidigungen oder groben Fouls hinreißen ließen. „Es war eines der fairsten Spiele, die ich erlebt habe“, so Rauh. „Vor den Schnaittacher Spielern habe ich den allergrößten Respekt, sie haben sich vorbildlich verhalten.“
Bei einer privaten Feier am Samstag, so schildert es Rauh, habe einer der Spieler seiner Mannschaft sein Mobiltelefon unversperrt liegen lassen, während er kurz den Raum verließ. Jemand anderes soll sich, wohl nicht mehr ganz nüchtern, mittels des Handys mit dem offiziellen Account des SC Eckenhaid in die BFV-App eingeloggt haben und die Beleidigungen veröffentlicht haben.
Am Samstag gegen 17 Uhr erfuhren die Schnaittacher davon – und veranlassten beim BFV, dass die Beschimpfungen gelöscht wurden, bevor das Spiel am Sonntag angepfiffen wurde.
„Unter aller Sau, was da stand“
„Es ist selten dämlich, sein Handy nicht zu sperren“, sagt Rauh, der die Beleidigungen nach wie vor nicht kleinreden möchte. „Es ist unter aller Sau, was da stand.“
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Der Spieler, über dessen Mobiltelefon die Beiträge ins Netz gestellt wurden, „hat sich wirklich geschämt“, sagt Rauh. Es tue dem Akteur leid und dieser habe sich telefonisch bei den Schnaittachern entschuldigt. Zwischen den Teams gebe es kein böses Blut. Einige der Schnaittacher hätten bereits angekündigt, der Einladung zum „Kabinenrave“ der Eckenhaider zu folgen.
Juristische Folgen weiter unklar
Welches Nachspiel die Vorkommnisse haben, klärt sich vermutlich am kommenden Dienstag. Denn der BFV beschäftigt sich mit dem Fall, weil unabhängig voneinander erst Rauh am Sonntag und dann am Montag auch der FC Schnaittach beim BFV Anzeige gegen Unbekannt erstattet haben.
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Am Dienstag, spekuliert Rauh, werde das BFV-Sportgericht entscheiden, welche Strafe auf den SCE zukommt.
Für Eckenhaid spricht, dass der Verein die üblen Beleidigungen selbst angezeigt und sich davon auch am Dienstagvormittag öffentlich via Facebook in aller Form distanziert hat. BFV-Kreisspielleiter Max Habermann war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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