PRAG/ HERSBRUCK/ LAUF – Höchst unterschiedliche Erfahrungen haben die Mixed Martial Arts-Athleten Petro Roumeliadis und Johannes Zimmermann vom Karatecentrum Hersbruck bei einem AJP-Tour-Wettbewerb in Tschechien gemacht. Für den einen hieß es: Aus in Runde eins. Für den anderen: Rang zwei.
Die beiden starteten in Prag für die Brazilian Jiu-Jitsu-Abteilung „Jungle“ des TSV Lauf in der Disziplin No-Gi und damit bei ihrem ersten reinen Bodenkampfturnier überhaupt. Roumeliadis und Zimmermann nutzen neben dem Training in der Hersbrucker Karate-Schule auch das Angebot in Lauf, um ihre Bodenkampf-Skills zu verbessern. In Tschechien gingen sie in der Disziplin No-Gi auf die Matten, dass heißt, mit Rushguards bekleidet und damit viel näher an ihrem gewohnten MMA-Regelwerk.
MMA ist nicht gleich No-Gi
Zimmermann hatte mit seinem Auftaktgegner Michel Wagner aus Hamburg wenig Glück. Er hatte zwar die dominantere Position in der Guard seines Gegners, weil der sich aber sehr passiv verhielt und sich auf das Sperren der Aktionen von Zimmermann konzentrierte, gelang es dem Hersbrucker nicht, die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen. Schlagtechniken wie beim MMA sind im No-Gi verboten.
Als Zimmermann mehrmals versuchte, sich am Oberkörper des Gegners abzudrücken, interpretierte das der Kampfrichter als verbotenes Greifen der Kleidung und belegte den Vorzeigeathleten des KaKenko mit Strafpunkten – und die entschieden die Begegnung schließlich zugunsten des Hamburgers. Eine sehr ärgerliche Erfahrung für den so engagierten Kampfsportler.
Fünf Minuten alles geben
Anders lief es bei Petro Roumeliadis. Im ersten Kampf bei seiner Wettbewerbspremiere wand er sich wiederholt aus den Hebelansätzen seines Gegners heraus, während er selbst immer wieder durch geschickte Positionswechsel punktete und nach fünf Minuten Kampfzeit mit 14:3 ins Finale seiner Kategorie einzog.
Hier ging sein Gegenüber Martin Maly aus Tschechien gleich mit einem gekonnten Wurf in Führung und kontrollierte danach die Distanz gut genug, um zu verhindern, dass sich der Hersbrucker wie im Kampf einfach herauswinden konnte – bis er ihn schließlich mit einem „Guillotine Choke“ zur Aufgabe zwang. Trotz dieses enttäuschenden Endes freute sich Roumeliadis über seine Leistung bei seinem ersten Turnier und den Vizemeistertitel.