BFV verkündet Wahlergebnis der Vereine

„Hätten es natürlich mitgenommen“

Spektakuläre Flugeinlagen muss Rummelsbergs Torhüter Florian Fischer in der neuen Spielzeit weiterhin in der B-Klasse zeigen. | Foto: Daniel Frasch2021/05/EKSG-Rummelsberg-NEU-Torwart-Florian-Fischer-scaled.jpg

NÜRNBERGER LAND – Eine große Mehrheit der Fußballklubs spricht sich beim Saisonabbruch für direkte Auf- und Absteiger basierend auf der Quotienten-Regel aus. Das Alternativmodell, das dem TSV Winkelhaid und der EKSG Rummelsberg in die Karten gespielt hätte, findet hingegen keine Zustimmung.

Es ist ein eindeutiges Votum der bayerischen Fußballvereine: Die klare Mehrheit von 71,14 Prozent (2115 Stimmen) hat sich in einem vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) eingeholten Meinungsbild dafür ausgesprochen, die bis zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit 2019/21 bei den Frauen und Herren jetzt unter der Maßgabe abzubrechen, dass es durch Anwendung der in Paragraph 93 der Spielordnung verankerten Quotienten-Regelung direkte Auf- und Absteiger in den einzelnen Spielklassen gibt und die Relegation ersatzlos entfällt.

Das zur Abstimmung stehende Alternativmodell, wonach alle Vereine, die unter Berücksichtigung der Quotienten-Regel in der Tabelle auf einem Aufstiegs- und Relegationsplatz stehen, aufsteigen können und der Abstieg nicht zum Tragen gekommen wäre, erhielt hingegen nur eine Zustimmung von 28,86 Prozent (858 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 80,46 Prozent. Insgesamt waren 3695 Vereine, die im Erwachsenenspielbetrieb teilnehmen, aufgerufen, ihr Votum abzugeben. Jeder Verein hatte dabei eine Stimme. Von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten letztlich 2973 Klubs.

Pech für Winkelhaid und Rummelsberg

Direkt betroffen von der Entscheidung, Vereine, die sich auf dem Relegationsplatz befinden, nicht aufsteigen zu lassen, sind der TSV Winkelhaid und die EKSG Rummelsberg. Der Kreisklassist Winkelhaid rangiert mit 36 Punkten aus 18 Partien auf Rang zwei, hat nun allerdings keine Chance mehr auf die Rückkehr in die Kreisliga. „Wir hätten es natürlich mitgenommen, keine Frage. Aber ehrlich gesagt hat es mich sowieso überrascht, dass ein möglicher Aufstieg überhaupt noch einmal zur Debatte stand“, kommentiert TSV-Fußballabteilungsleiter Markus Lang die Entscheidung der bayerischen Vereine gelassen.

Am Ende hat es aufgrund einer durchwachsenen Hinrunde eben nicht gereicht.“ Mit dem neuen Trainer Klaus Alder will der TSV in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen und wieder „oben mitspielen“, wie Lang bestätigt.

Auch die EKSG Rummelsberg schaut aufgrund des bayernweiten Votums in die Röhre: 23 Punkte aus zwölf Partien bedeuten Relegationsrang zwei, der Aufstieg in die A-Klasse wurde durch das Voting nun jedoch zumindest um ein weiteres Jahr hintangestellt.

Jubel in Ochenbruck und bei Feucht II

Vom Meinungsbild der Vereine unberührt bleibt der TSV Ochenbruck. Doch durch den Saisonabbruch mit direkten Aufsteigern krönt der souveräne Spitzenreiter der A-Klasse Nord-Ost nun auch offiziell seine famose Spielzeit und darf sich auf die Kreisklasse freuen. Verdient haben sich die Ochis den Aufstieg allemal, wie das beeindruckende Torverhältnis von plus 61 verdeutlicht. Freude auch bei der zweiten Mannschaft des TSV Feucht: Nach einer starken Saison in der B-Klasse Ost geht es für die Kreisliga-Reserve in der kommenden Spielzeit eine Etage höher in der A-Klasse weiter. „Endlich keine 9er-Mannschaften mehr, dazu richtig coole Derbys vor Zuschauern: Klar, wir freuen uns richtig drauf“, sagt Feuchts Teammanager Martin Grünbeck.

Auch die Spielvereinigung Diepersdorf steht nun als Aufsteiger in die Bezirksliga fest: Zwar verfügen die Scherau-Kicker über einen etwas schlechteren Punktequotienten als der Tabellenzweite SG Geschwand/Wolfsberg, die Spielgemeinschaft besitzt allerdings kein Aufstiegsrecht. Somit kehrt Diepersdorf nach nur einem Jahr zurück in die Bezirksliga, in der neuen Saison übernimmt dort mit Martin Kirbach (kommt vom SV Unterferrieden) und Alexander Stengel ein neues Trainerduo.

SC Feucht gelingt Bayernliga-Rückkehr

Als frischgebackener Bayernligist darf sich der SC Feucht betrachten. Das Team von Trainer Florian Schlicker legte eine überragende Saison hin, von 26 Partien gewann Feucht 20 Spiele, fünfmal trennten sich die Zeidler unentschieden. „So ein Aufstieg ist etwas Geiles, das nicht so oft passiert. Da ist es natürlich extrem schade für die Jungs, das nicht gebührend feiern zu können“, hatte Schlicker bereits vor wenigen Wochen klargestellt. Doch die Feierlichkeiten werden, sobald es das Infektionsgeschehen zulässt, nachgeholt.

FSV Oberferrieden bleibt Kreisklassist

Auch die Damenmannschaft des FC Ezelsdorf darf sich freuen: Der Bayernligist steckte bis zuletzt tief im Abstiegskampf, der überschaubare Punktequotient von 0,82 reicht nun, die Klasse zu halten. Mit dem FFC Wacker München hat ein Team schon länger zurückgezogen, der SV Weinberg 67 II geht nun als zweiter Absteiger runter in die Landesliga. Weniger Grund zur Freude haben dagegen die Spielerinnen des FSV Oberferrieden: Mit 36 Punkten aus 15 Spielen belegt der FSV zwar Relegationsplatz zwei in der Kreisklasse, die Aufstiegsträume sind mit dem jüngsten Verbandsbeschluss dennoch Geschichte.

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