SC Feucht jetzt auf Platz eins

3:1 gegen Selb – Feuchter knacken die Porzellan-Kicker

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Jubel, Trubel, Heiterkeit: Große Erleichterung beim SC Feucht nach dem frühen 1:0 von Stephan König. | Foto: Meier2019/08/sc-feucht-_-kickers-selb-1.jpg

FEUCHT – Der SC Feucht hat am Dienstagabend erstmals die Tabellenführung in der Landesliga Nordost übernommen. Im Spitzenspiel besiegte der SC den starken Neuling Kickers Selb verdient mit 3:1 (1:1).

In einer sehr intensiv geführten Partie führten die Hausherren durch Stephan König mit 1:0, mussten aber noch vor der Pause den 1:1-Ausgleich hinnehmen. Ein Platzverweis für Selbs Fabian Bösel direkt vor dem Halbzeitpfiff spielte Feucht in die Karten. Die waren aber das deutlich bessere Team, hatten ein klares Chancenplus, und erzielten in Teil zwei durch Fabian Klose und nochmals König zwei weitere Treffer zum 3:1-Endstand.

Herzattacke bei Feuchts Spießl

Bei den Hausherren fehlten mit Julian Schäf, Maximilian Höhenberger und Tobias Lehr-Kramer drei Akteure wegen Verletzungen. Völlig überraschend war der Ausfall von Philipp Spießl, der in der Nacht vor dem Spiel eine Herzattacke erlitten hatte und nun von einem Spezialisten untersucht werden muss. Für Kickers Selb begann das Unternehmen Auswärtsfahrt nach Feucht alles andere als gut. Denn der Bus stand mehrfach im Stau und traf erst 45 Minuten vor Anpfiff in Feucht ein.

Es war eine sehr intensive Partie zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. Die Gastgeber erwischten allerdings einen Traumstart. Nach einer Ecke hatte Michael Kammermeyer eine Großchance aus kurzer Distanz (2.). Eine Minute später aber bereits der Führungstreffer. Fabian Klose, wieder einmal bester Mann, hatte geflankt. Der Befreiungsschlag von Selb geriet zur Bogenlampe, fiel Stephan König vor die Füße und der nagelte den Ball zum 1:0 in die Maschen.

Doch Selb steckte das Missgeschick gut weg, startete immer wieder gute Angriffe. Danny Wild prüfte nach schnellem Antritt Feuchts Keeper Andreas Sponsel (10.). Auf der anderen Seite ein Freistoß von Klose, den Noah Mengi aber über das Tor setzte (12.). Selb blieb gefährlich und kam zum verdienten 1:1-Ausgleich. Einen Freistoß von links servierte Kevin Winter und in der Mitte war Andreas Knoll per Kopf zur Stelle, also eine Co-Produktion zweier ehemaliger Hofer Spieler (32.).

Platzverweis für Selbs Bösel

Kurz vor der Pause große Aufregung, die spielentscheidenden Charakter haben sollte. Fabian Bösel hatte nach einem Schiedsrichterpfiff noch geschossen, sah Gelb wegen Unsportlichkeit (43.). Zwei Minuten später dann ein Foul von Bösel an Feuchts Patrick Tekeser und da griff der Referee in seine hintere Tasche, zog erst Gelb und dann Rot hinterher (45.). In der Pause gab das reichlich Diskussionsstoff. Zudem soll Bösel dem Unparteiischen auf dem Weg in die Kabine ein paar unschöne Worte nachgerufen haben, was eine Meldung und eventuell sogar eine Sperre zur Folge haben könnte.

In Durchgang zwei wurde zunächst eine Flanke von Mengi abgefälscht und klatschte an den Pfosten des Kickers-Tores (47.). Im Gegenzug hatte Wild die große Möglichkeit zum 2:1 für Selb, der scheiterte aber an Sponsel. Klose sorgte dann für die Entscheidung. Zunächst noch schoss er bei einem Solo von halblinks am langen Pfosten vorbei (52.). Als er dann an der linken Außenlinie gefoult wurde, schoss Klose den Freistoß selbst und düpierte Schlussmann Lukas Sourek, der dabei alles andere als gut aussah (55.).

Ruhrseitz und Wessner lassen Chancen liegen

Jetzt hatte Feucht weitestgehend die Spielkontrolle, erspielte sich weitere Chancen. Salim Ahmed (60.), König ans Außennetz (62.) und noch einmal Ahmed mit einem Schuss (63.) hatten gute Möglichkeiten den Vorsprung auszubauen. Das setzte dann König um, der eine Klose-Eck von linke hoch zum 3:1 in die Maschen donnerte (64.). Feucht ließ noch zwei weitere gute Gelegenheiten durch Tim Ruhrseitz (81.) und Nico Wessner mit Heber über das leere Tor liegen (83.). So blieb es letztlich beim verdienten 3:1-Heimerfolg für die Mittelfranken.

Der Mann des Tages beim SC Feucht: Stephan König (links) schoss die Zeidler mit einem Doppelpack auf Platz eins. Foto: Meier2019/08/sc-feucht-_-kickers-selb-2.jpg

Auch wenn der Aufsteiger Kicker Selb die dritte Saisonniederlage hinnehmen musste, so enttäuschten die Oberfranken keineswegs. Überzeugen konnten die Gäste durch ihr schnelles, zielstrebiges und schörkelloses Spiel nach vorne. Damit brachten die Kickers die Feuchter Defensive einige Mal in Schwierigkeiten. Doch der SC schaffte es immer wieder sich souverän durchzusetzen. Das nächste Spitzenspiel wartet bereits am kommenden Sonntag, wenn die Zeidler beim Tabellendritten TSV Nürnberg-Buch antreten müssen.


Stimmen zum Spiel:

Martin Damrot (Trainer Kickers Selb): „Glückwunsch an Feucht, sie haben verdient gewonnen. Leider sind war schon die Anfahrt nicht gut, der Beginn auch nicht. Wir sind nach dem Rückstand zurückgekommen, hatten die Möglichkeit zum 2:1. Der Platzverweis war dann mehr als fragwürdig und dann konnten wie das Spiel nicht mehr drehen. Ich bin mit unserem Aufritt dennoch zufrieden, denn vieles war heute gut.“

Florian Schlicker (Trainer 1. SC Feucht): „Es ist ein verdienter Sieg. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Der Platzverweis hat uns in die Karten gespielt. Wir haben defensiv gut gearbeitet, haben nicht viel zugelassen. Selb war aber der erwartet unbequeme Gegner. Gratulation an die Mannschaft für die gute Leistung. Leider haben wir das vierte Tor nicht mehr erzielt, was mehrfach möglich gewesen wäre.“  


1. SC Feucht: Andreas Sponsel – Yasin Kaya (82. Nicolae Oltean), Michael Kammermeyer, Fabian Klose, Patrick Tekeser, Junior Betsi Mbetssi, Tim Ruhrseitz, Noah Mengi (70. Nico Wessner), Marco Weber (58. Salim Ahmed), Felix Spielbühler, Stephan König – Trainer: Florian Schlicker.

Kickers Selb: Lukas Sourek – Petr Rehak, Frantisek Kura, Fernando Redondo, Fabian Bösel, Waldemar Schneider, Johannes Hamann (84. Recep-Kaan Bafra), Andreas Knoll (68. Eralp Caliskan), Danny Wild (68. Marco Siniawa), Daniel Sedlacek, Kevin Winter – Trainer: Martin Damrot.

Schiedsrichter: Tobias Horn (Mönchstockheim)
Zuschauer: 475.
Tore: 1:0 Stephan König (3.), 1:1 Andreas Knoll (32.), 2:1 Fabian Klose (55.), 3:1 Stephan König (64.).
Gelb-Rot: Fabian Bösel (45./Kickers Selb/Unsportlichkeit und Foulspiel).

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