Organisatorische Meisterleistung beim Bürgerfest in Winkelhaid

Feierwillige trotzten dem Wetter

Hunger musste keiner leiden, wenn auch das Angebot des TSV nichts für Vegetarier war.2014/09/buergerfest3.jpg

WINKELHAID – Am Samstag hatte Petrus noch ein Einsehen mit allen Bürgerfestbesuchern. Das Wetter präsentierte sich noch meist trocken und am Abend angenehm warm. Am Sonntag dagegen öffnete der Himmel alle Schleusen und es regnete wie aus Eimern, so dass sogar der Festumzug abgesagt werden musste. Wahrhaft „wacker“ zeigten sich die Winkelhaider und ließen sich ihr „Jahres-Highlight“ im Festkalender vom schlechten Wetter dennoch nicht vermiesen.

Bereits zum sechsten Mal organisierte die Yachtsportgemeinschaft Franken den Ruderwettbewerb im Sautrog über den Winkelhaider Weiher. Auch in diesem Jahr konnten die engagierten Wassersportler, die viel Zeit und Mühe in diese witzige Ruderregatta investierten, das fränkische Original Herbert Krause vom 1. Fürther Wassersportclub als Moderator gewinnen, der mit viel Witz und Humor den Wettbewerb kommentierte. Wie schon die Jahre zuvor, gingen heuer ebenso pro Durchlauf zwei Sautröge an den Start. Entscheidend für die Platzierung ist allein die erreichte Zeit. Jeder Teilnehmer erhält einen Getränkegutschein, den er am Stand der Yachtsportgemeinschaft einlösen kann, und für die drei Besten in den Kategorien Damen, Herren und Jugendliche gibt es Medaillen oder Pokale, gestiftet ebenfalls von der Yachtsportgemeinschaft.

Glocke im Weiher versenkt

Auch einige Ruderer nahmen an dem Rennen teil. So auch Bürgermeister Michael Schmidt, der gleich in der ersten Runde an der Reihe war und sich als etwas zu schlagkräftig erwies. Kraftvoll wollte er mit dem Ruder die Schiffsglocke zum Klingen bringen. Statt einen Ton zu erzeugen, versenkte er die Glocke im Weiher. Der Winkelhaider Feuerwehrkommandant und Sautrogrennen-Teilnehmer Gerd Thorak fasste sich ein Herz, zog kurzerhand eine Fischerhose an und konnte das gute Stück aus dem nicht allzu tiefen Wasser bergen.

Erstmalig entschloss sich kurzerhand ein gehörlöser Zuschauer, sich an der Winkelhaider Ruder-Regatta zu beteiligen. Marco Buchhold meisterte die Aufgabe mit Bravour. Als besonders witzig erwies sich das Duell Pfarrer Dr. Stefan Gehrig gegen Vikar Hannes Kühn, die in perfektem Pfarrer-Talar-T-Shirt den Contest antraten. Pfarrer Dr. Gehrig witzelte: „ Der Verlierer ist schon da, wo bleibt der Rest?“, nicht ahnend,  dass sich diese Prophezeiung sogleich bewahrheiten sollte. Allerdings legte er als einziger perfekt rückwärts an.
Nach zwei Stunden kurzweiliger Unterhaltung und spannender Wettkämpfe kristallisierten sich dann die folgenden Platzierungen heraus, deren Sieger bei der anschließenden Ehrung ihre Preise erhielten. Den Ersten Platz im Herren-Sautrogrennen erlangte in diesem Jahr Feuerwehrkommandant Gerd Thorak. Zweiter wurde Bürgermeister Michael Schmidt und Dritter Norbert Kirsten. Nach einigen Kopf-an-Kopf-Rennen gingen bei den Kindern Max Koniuk (1. Platz), Bernhard Emir (2. Platz) und Luca Schulz (3. Platz) als Sieger hervor. Bei den Damen machte die im 5. Monat schwangere Yvonne Helin das Rennen, die sogar gegen ihren Ehemann gewann, knapp gefolgt von Elke Schönweiß. Den dritten Platz bei den Ladies konnte sich Yvonne Fügl sichern. Mit dem Trostpreis für das beste „Rückwärts-Manöver“ wurde Dr. Gehrig belohnt.

Bei angenehm warmen Temperaturen strömten am Abend die Besucher zum Fest. Auch die Anziehungskraft der Wasserspiele mit Illumination und großem Musik-Feuerwerk war nach wie vor ungebrochen. Dicht an dicht standen die Besucher, um sich das alljährliche Spektakel nicht entgehen zu lassen. Gut besucht waren alle Zelte, Pavillons und Buden, und die Gäste genossen die verschiedenen Spezialitäten. Einige sorgten sogar für musikalische Genüsse, wie im Zelt der Diakonie, wo Pfarrer Dr. Stefan Gehrig mit Gitarre und Gesang, Jens Ammon am Schlagzeug und Max Köhler als Bassist für beste Stimmung sorgten. Auch  im Zelt der Tennisabteilung ging es hoch her und Jürgen Hübner heizte mit seinen beiden Kollegen an der Gitarre und am Schlagzeug den vielen begeisterten Zuhörern  kräftig ein.

Der Sonntag startete dann traditionell für die Einen mit dem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Dreieinigkeitskirche und für die Anderen miteinem der zahlreichen Frühschoppen in den Vereinsbuden.

Festzug abgesagt

Bis zuletzt hoffte der Bürgermeister auf Wetterbesserung, doch letzten Endes musste er sich von den Regenmassen geschlagen geben und den Festzug absagen.

Viele Besucher nutzten am Nachmittag die Regenlücken und besuchten die Veranstaltung mit Schirm und wetterfester Kleidung. Die Vereine und die Gemeinde zeigten sich kreativ und sorgten mit zusätzlichen Hilfsmitteln für bessere Trockenheit. Sie verlegten beispielsweise die in „Winki‘s Kinderdorf“ geplante Eisenbahnstrecke kurzerhand in die Fahrzeughalle der Feuerwehr. Auch die „Acoustic Guitar Connection“ trotzte dem schlechten Wetter und heiterte das Publikum mit grooviger Musik auf.

Ein Kompliment muss man vor allem den fleißigen und engagierten Helferinnen und Helfer der Vereine und Institutionen machen, die – wie schon im letzten Jahr – perfekt auf das schlechte Wetter reagierten und für noch mehr Unterstellmöglichkeiten, Pavillons und Zelte sorgten.

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