Aufreger Hundekot

Elend’s Häufchen

Ein Kasten mit frischen Beuteln und ein Behälter für das verpackte Häufchen: Immer mehr Gemeinden stellen solche Hundetoiletten, wie hier im Feuchter Eichenhain, auf. In Winkelhaid jedoch geht man einen anderen Weg. | Foto: Christian Geist2020/01/Feucht-Hundekot-Eichenhain-online-scaled.jpg

WINKELHAID – Bei Facebook häufen sich Beschwerden über Hundekot im Bereich der Winkelhaider Kindergärten. Der Forderung nach Hundetoiletten kann Bürgermeister Michael Schmidt jedoch nichts abgewinnen.

„BITTE räumt doch die Haufen eurer Hunde weg, es ist wiederlich von einem Haufen in den nächsten zu laufen!!!“, schreibt eine Frau am Donnerstagabend in der Facebook-Gruppe „Aktuelles in und um Winkelhaid“. Seitdem reiht sich ein Kommentar an den nächsten. Vor allem sind es Hundefreunde und -halter, die sich über die Tretminen echauffieren. Wohl wissend, dass sie nur allzu schnell in Sippenhaft genommen werden.

Besonders schlimm sei die Situation derzeit am Brunnleithenweg, wo sich zwei Kindergärten und die Dr.-Dietmar-Trautmann-Sporthalle befinden. Auch die Grundschule ist nicht weit. Monika Bernet, Leiterin der Kinderburg Horizont, bestätigt einen Facebook-Post, laut dem sich bereits der Elternbeirat mit dem Thema Hundekot beschäftigt habe. Immer wieder entdeckt Bernet die Haufen auf dem Gehweg, teilweise direkt vor dem Eingang des Kindergartens. „Die Kinder trampeln rein und die Eltern sind dann natürlich stinksauer“, sagt Bernet, die schon Teppiche zum Reinigen hat geben müssen, weil Kinder die Exkremente an den Schuhen ins Haus getragen haben.

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Forderung nach Hunde-WCs

Dass das Problem mit dem Kot genau dort auftritt, ärgert auch Bürgermeister Michael Schmidt (CSU). Ihn haben zu Wochenbeginn bereits mehrere Beschwerde-Mails erreicht. In den sozialen Netzwerken fordern einige Winkelhaider nun das Aufstellen von Hundetoiletten und Tütchenspendern, werfen der Gemeinde Untätigkeit im Vergleich mit Nachbarkommunen vor. Die Marktgemeinde Feucht wird in diesem Zusammenhang gleich mehrfach als Positivbeispiel genannt.

Kein Steuergeld für Hundekot

Schmidt ist selbst Besitzer eines Collies und eines Schäferhunds. Hundetoiletten hält er aber für überflüssig. „Ich kann meinen Hund auch so erziehen, dass er nicht auf die Straße macht“, sagt Schmidt und appelliert an die Eigenverantwortung der Hundehalter. „Wenn ich morgens und abends mit dem Hund spazieren gehe, dann ist doch klar, dass der sein Geschäft erledigt. Das ist doch kein überraschendes Ereignis.“


Sein Rat: Plastiktüte einstecken, Kot aufheben, Thema erledigt. Nur weil einige Halter zu faul oder zu eitel seien, „kann das nicht Aufgabe des Steuerzahlers sein“. Denn aufstellen und unterhalten müsste die Hunde-WCs schließlich die Gemeinde. Nicht zuletzt will Schmidt es seinen Bauhof-Mitarbeitern schlicht nicht zumuten, im Hochsommer die Behälter leeren zu müssen.

Schmidt geht davon aus, dass für die Häufchen am Brunnleithenweg stets der gleiche oder die gleichen Hundehalter verantwortlich sind. „Wenn die Leute ihn nicht ansprechen wollen, übernehme ich das gern“, meint Schmidt. Bei einem Gespräch möchte er es dann auch belassen. Von Anzeigen und Bußgeld-Bescheiden hält er nämlich ähnlich wenig wie von Hundetoiletten

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