Waldumbau

Münzinghof pflanzt einen Nektarwald

Besichtigen die gelungene Pflanzaktion (von links): Tobias Wilhelmi, Christopher Mann (beide Münzinghof), Forstdirektor Dr. Steffen Taeger und Forstamtmann Helmut Lay vom Forstamt Neuhaus. | Foto: S. Fuchs2020/12/redwebNektarwald-01.jpg

MÜNZINGHOF – In Sichtweite des Veldener Ortsteils Münzinghof wurden etwa auf der Fläche eines kleinen Fußballfeldes verschiedene Baum- und Straucharten im Rahmen eines Waldumbaus für einen „Nektarwald“ gepflanzt.

Die Anregung und fachliche Betreuung kam von Forstamtmann Helmut Lay von der Forstdienststelle Neuhaus. Nachdem die fragliche Waldfläche vergangenes Jahr wegen Borkenkäferbefall gerodet werden musste, erwarb die Lebensgemeinschaft Münzinghof das Areal von einem Privatmann. Dabei nutzte man die Möglichkeit der Wiederbewaldung von Schadflächen mit klimaangepassten Baum- und Straucharten.

Hilfe aus dem Dorf

Auf einer Skizze zeigte der Revierförster vor Ort, wo in Zukunft etwa Wildbirne und -apfel, Vogelkirsche, Elsbeere und Speierling wachsen werden, im vorderen Teil begrenzt durch Kornell- und Heckenkirsche, Hartriegel und Weißdorn und einigem mehr.

Die Pflanzaktion wurde von Tobias Wilhelmi geleitet, verantwortlich in der Dorfgemeinschaft für die Waldbewirtschaftung. Mitgeholfen haben natürlich viele Dorfbewohner. Denn gerade für Menschen mit Assistenzbedarf sei eine Betätigung in der freien Natur eine tolle Sache, betonte er. Die rund 180 Setzlinge würden durch ihre Pflanzenvielfalt zu unterschiedlichen Blühzeitpunkten Nektar und Pollen liefern. Dieses zusätzliche Nahrungsangebot im Sommer dürfte auch den seit kurzem im Dorf wohnenden Imker Christopher Mann freuen, denn er betreut rund 100 Bienenstöcke der Lebensgemeinschaft.

Wer macht es nach?

Die Kunststoffschutzhüllen sind als Einzelschutz gegen Wildverbiss gedacht, wie Revierförster Helmut Lay erläuterte, sorgen aber auch zusätzlich wärmend für einen guten Wuchs und stabilere Bestände. Den Namen „Nektarwald“ haben übrigens die beiden Münzinghofer gemeinsam kreiert.

Auch Forstdirektor Steffen Taeger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth, Außenstelle Hersbruck, überzeugte sich von der gelungenen Wiederaufforstung in der Nähe des Veldener Ortsteils. Neben dem ökologischen Wert für Honig- und Wildbienen sowie Hummeln und Co. gäbe es auch für den Waldbesitzer eine Aufwertung durch höhere Wertleistung des Holzes im verarbeitenden Gewerbe, unterstrich er.

Die Forstleute würden sich freuen, wenn die Idee Nachahmer findet. Geeignete Standorte seien Lichtungen, Wald- und Wegeränder und Verjüngungsflächen. Dies könne mit relativ geringem zusätzlichen Aufwand geschehen und würde durch die Forstverwaltung finanziell gefördert.

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