Resolution der Bürgerinitiativen

Glauber soll das ICE-Werk erklären

Rolf Wirth aus Burgthann im Gespräch mit Umweltminister Thorsten Glauber (links). | Foto: Alex Blinten2021/07/Schwarzenbruck-Demo-Glauber-scaled.jpg

SCHWARZENBRUCK – Vertreter der hiesigen drei Bürgerinitiativen sprechen den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber bei seinem Besuch in Schwarzenbruck an und übergeben eine Resolution.

Glauber geht bei seinem Besuch sofort auf die Demonstranten zu und signalisiert, dass er sich Zeit für sie nehmen wird, Zeit zum Zuhören und für eine Erläuterung seines eigenen Standpunkts. Für die Gegner der ICE-Standorte ein gutes Zeichen, sie wollen dem Umweltminister deutlich machen, was der Natur und den hier lebenden Menschen bei einer Verwirklichung der Bahn-Pläne drohen kann.

Rolf Wirth spricht dann für die neue Bürgerinitiative Burgthann-Mimberg und weist deutlich darauf hin, dass die Belastung der Menschen im Nürnberger Land durch ein ICE-Werk genauso schwerwiegend sei wie für die Fischbacher und Altenfurter. Hier hat sich Ministerpräsident Markus Söder dezidiert gegen einen möglichen ICE-Standort ausgesprochen. „Warum macht er das nicht, wenn es um die hiesigen Standorte geht?“ fragt der Burgthanner den Umweltminister.

Standort in Autobahnnähe?

„Wir brauchen die Bahn“, betont Glauber. „Und wir sind froh, dass sich die Bahn zu Bayern bekennt.“ Dass ein neues ICE-Werk auch neue Arbeitsplätze bringt, ist für Glauber auch ein wichtiger Punkt. Wohin aber mit dem Werk? Ideal sei halt ein Standort in der Nähe von Autobahnen, dort, wo es ohnehin schon eine hohe Belastung gibt.

Den idealen Standort müsse man unbedingt finden, dürfe aber nicht nach dem Sankt-Florians-Prinzip vorgehen. Genau, hakt Wirth hier ein, menschen- und naturverträglich müsse ein solcher Standort sein. Und hier stelle sich die Bahn quer und mache, was sie wolle. Kann sie das? „Die Bahn entscheidet nicht allein“, sagt der Umweltminister und verweist auf die Macht des Freistaats, der am Ende mitentscheidet.

Dr. Jürgen Rupprecht von der Bürgerinitiative „Kein ICE-Werk in Ezelsdorf/Postbauer-Heng“ überreicht Glauber eine gemeinsame Resolution der drei BIs. Die Standort-Gegner erkennen zwar die Notwendigkeit eines ICE-Instandhaltungswerks an, sehen aber in den von der Bahn ins Auge gefassten hiesigen Arealen die absolut falschen Areale. „Es wäre nicht wiedergutzumachender Frevel an unserem wunderschönen Landschaftsbild“, heißt es in der von Rupprecht, Wirth und Tanja Holl unterzeichneten Resolution.


Der Kanal feiert 175. Jubiläum, ist aber, so die Standort-Gegner, bei Schwarzenbruck vom Bahn-Projekt bedroht. Das ICE-Werk würde das Naherholungsgebiet Alter Kanal zerschneiden und zu einer Überbauung des unter Denkmalschutz stehenden Ludwig-Donau-Main-Kanals im hiesigen Bereich führen, befürchten die Gegner des ICE-Werks.

Rund 1000 BI-Mitglieder

Zwischenzeitlich haben die drei Bürgerinitiativen in Schwarzenbruck, Burgthann und Postbauer-Heng nach eigenen Angaben gemeinsam rund 1000 Mitglieder. In ihrem Einzugsbereich leben 27 000 Menschen. Glauber nimmt nach dem Gespräch mit den BI-Mitgliedern die Resolution von Rupprecht entgegen und verspricht seine Unterstützung.

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