Schwaig muss Bad-Sanierung selbst bezahlen

Das Schwaiger Hallenbad musste auf Grund von Baumängeln saniert werden. Weil die Baufirma insolvent ist, bleibt die Gemeinde wohl auf den Kosten sitzen Foto: Kohl2010/03/20100329_schwaighallenbadko_big.jpg

SCHWAIG (ko) – Beim Bau des großen Wintergartens am Hallen- und Freibad »Pegnitzaue» vor rund 14 Jahren war mangelhaft gearbeitet worden. Die Gemeinde musste den Anbau sanieren lassen. Bis heute zieht sich ein Rechtsstreit hin, wer die Kosten tragen muss. Die Gemeinde hat 120000 Euro gefordert, doch das Unternehmen ist pleite. Nun hofft sie, vom Insolvenzverwalter bei einem Vergleich wenigstens ein paar tausend Euro zu bekommen.
Als das Hallenbad bei der Generalsanierung den schönen Wintergarten bekommen hatte, freuten sich alle, wie attraktiv es nun war. Sechs Jahre später wurden einzelne Scheiben blind, das Bauunternehmen tauschte sie kostenlos aus. Doch bald zeigten sich immer mehr Mängel an der Isolierverglasung. Eine umfassende Sanierung wurde nötig.
Die Gemeinde ließ ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren durchführen und das Wahrzeichen ihres Bades dann fachgerecht sanieren. Sie hatte gehofft, die Kosten bald erstattet zu bekommen, wenn das Gericht feststellt, dass die Firma gravierende Fehler begangen hat. Es begann aber ein langer Rechtsstreit um Gewährleistungsfristen und Ersatzansprüche. 2006 meldete die Firma Insolvenz an, was die Sache zusätzlich erschwert. Angesichts der schwierigen Rechtslage schlug der Insolvenzverwalter nun der Gemeinde einen Vergleich vor: Ihre Forderungen werden zu drei Vierteln anerkannt, dafür wird das Gerichtsverfahren beendet. Die Gemeinde kann trotzdem nicht mit 90000 Euro rechnen, sondern wegen der begrenzten Insolvenzmasse nur mit einer Quote. »Unsere Mindesterwartung liegt bei drei bis vier Prozent», sagt Mösel.
Bürgermeisterin Ruth Thurner empfahl dem Bau- und Umweltausschuss, auf diesen Vergleichsvorschlag einzugehen. Er bringt immerhin ein paar tausend Euro und es wird ein Schlussstrich unter das langwierige Verfahren gezogen. Die Gemeinderäte stimmten zu.
Unter den Bauanträgen, die der Ausschuss absegnete, ist auch einer von der Sparkasse Nürnberg. Sie will auf dem Anwesen Haimendorfer Straße 24/26 im Gewerbegebiet das leer stehende Gebäude abbrechen und eine Lagerhalle bauen – für eigene Zwecke.
Das geplante Fachmarktzentrum an der Diepersdorfer Straße dagegen lässt weiter auf sich warten. Die Baugenehmigung ist zwar erteilt, es fehlen aber offenbar Investoren für den neuen Markt in Schwaig, erklärte Bürgermeisterin Thurner.

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