SCHNAITTACH — Georg Schaffer ist tot. Der frühere Chef der gleichnamigen Brauerei in Schnaittach starb am Mittwoch im Alter von 94 Jahren.
Georg Schaffer war nicht nur erfolgreicher Braumeister und echtes Schnaittacher Urgestein, er hat vor allem in den 60er und 70er Jahren viel für das gesellschaftliche Leben in der Marktgemeinde getan. Mit Großveranstaltungen hat er Schnaittach weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt gemacht. Er war Begründer der Schnaittacher Kirchweih, die jahrzehntelang auf dem Brauereigelände stattfand, er holte Stars wie Michael Holm und den Blauen Bock mit Heinz Schenk nach Schnaittach, oder organisierte 1970 die bayerische Landwirtschaftsausstellung in der Marktgemeinde.
Nach der Lehre in der elterlichen Kommun-Brauerei mit Gastwirtschaft übernahm Schaffer 1960 die Geschäftsführung. Er baute das Unternehmen mit Abfüllanlage und Lagerkeller massiv aus und legte damit den Grundstock für den wirtschaftlichen Erfolg in den folgenden Jahrzehnten.
Heute wird in der Brauerei zwar nicht mehr gebraut, Schaffer-Bier nach Originalrezept gibt es aber noch. Für seine Verdienste um das Brauwesen wurde er mit dem Bayerischen Bierorden geehrt, den er höher einschätzte als das Bundesverdienstkreuz.
Georg Schaffer ist unerwartet nach einer kurzen Schwächephase gestorben. Bis zu seinem Tod stand er noch mitten im Schnaittacher Leben und wohnte allein in seiner Wohnung im Brauereigebäude, versorgt von Tochter und Sohn. Und er war ständig unterwegs, er ging noch jeden Mittwoch zum Stammtisch, traf sich mit Bekannten und interessierte sich für die Tagespolitik, für die er stets klare Worte fand. Georg Schaffer war zeitlebens auch ein großer Genießer und ein Freund von Festen und Feiern.