OFFENHAUSEN – „Tatkraft vorleben statt große Reden halten“ ist das Motto von Bürgermeister Georg Rauh aus Offenhausen. So kennen ihn die Bürger der Gemeinde, die ihn bereits drei Mal ins Amt wählten. Ob beim Bau des Sportheims, der Errichtung der Kneippanlage oder bei zahlreichen neuen Brunnen, immer legte der 61-Jährige selbst mit Hand an und motiviert so auch andere, für die Gemeinde aktiv zu werden. Reden muss er trotzdem halten, wenn er immer öfter als Gastredner eingeladen wird. Darüber muss er selbst schmunzeln, weil er genau weiß, dass er als nicht besonders eloquenter Redner gilt. Aber seine pragmatische und offensive Vorgehensweise bei anstehenden kommunalen Herausforderungen sichern ihm interessierte Zuhörer.
„Moratorium ist für mich ein Fremdwort“, sagt er klar und deutlich. Konsequent trieb er den Bau der vier Windkraftanlagen in einer vom Gemeinderat ausgewiesenen Konzentrationszone voran. Mit Hilfe einer Bürgerenergiegenossenschaft, deren Vorsitzender Rauh ist, kommt die Wertschöpfung der Anlagen den Bürgern und sozialen Zwecken zugute. Während andere Gemeinden mit veränderten Vorschriften zu kämpfen haben, liefern die vier Windräder und drei gemeindeeigene Photovoltaik-Anlagen bereits Strom. Ähnlich energisch ging er unbequeme Themen wie die Flurneuordnung mit Dorferneuerung oder die Umstellung auf eine gemeindeeigene Wasserversorgung unter Nutzung der eigenen Quellen an. Er ist bekannt für seine Hartnäckigkeit und Unbeugsamkeit bei Zuschüssen und Genehmigungen.
„Bei einer Absage fängt für mich die Arbeit erst richtig an“, zeigt Georg Rauh sich streitbar. Er gilt als einer, der seine Ansichten geradeheraus äußert und deutlich vertritt. „Der Unabhängige Bürgerblock hat nie versucht, aus ihm einen gewöhnlichen Politiker zu machen“, bestätigen seine Fraktionskollegen. Eine politische Karriere spielte für den ehrenamtlichen Bürgermeister nie eine Rolle: „Das Wichtigste ist die Gemeinde, die braucht mich in Vollzeit.“ Rauh spricht sich für Bürgerbeteiligung aus. Anstehende Themen müssen auf den Bürgerversammlungen klar und offen angesprochen werden und zu wesentlichen Themen wie dem ‚Energiekonzept‘ oder neuen sozialen Angeboten für ‚Alt und Jung im Hammerbachtal‘ wurden umfangreiche Befragungen der Bürger gemacht. Bei aller Bodenständigkeit will Rauh offen für neue Entwicklungen sein und Zukunftsthemen weiterhin aktiv angehen. Seine Ziele für eine vierte Amtszeit sind der Breitbandausbau mit Glasfaserkabel an jedes Haus im Gemeindegebiet, „ohne Zwischenlösungen, die nur ein paar Jahre halten“.
Außerdem will er den Ausbau des Nahwärmenetzes unterstützen und eine weitestgehende Unabhängigkeit der Gemeinde bei der Energie- und Wasserversorgung erreichen. Mit Hilfe einer Bürgerstiftung will er soziale und kulturelle Bereiche der Gemeinde fördern und speziell den Seniorenbereich ausbauen.