NÜRNBERGER LAND – Der Vier-Jahreszeiten-Rundweg der Landwirtschaft im Nürnberger Land ist auf der Zielgeraden und wird aller Voraussicht nach im Mai dieses Jahres offiziell eröffnet. Entsprechend optimistisch äußerten sich die Verantwortlichen im Rahmen einer Videokonferenz, die über den aktuellen Stand des gemeinsamen Leader-Projekts der BBV-Kreisverbänden Nürnberger Land und Fürth informierte.
Der Rundweg soll den bisher jährlich wechselnden Grünen Pfad dauerhaft ersetzen „und in seiner Konzeption für die heimische Landwirtschaft werben und vor allem den Dialog zwischen Erzeugern und Verbrauchern fördern“, wie es Kreisobmann Günther Felßner formulierte.
Viel Vorarbeit sei notwendig gewesen, wofür er stellvertretend für alle Beteiligten vor allem seinem Stellvertreter Siegfried Schmidt und Jürgen Lorenz vom Büro Lorenz Crosssale GmbH in Winkelhaid dankte, der mit seinem Team für die Konzeption der Schautafeln und Erlebniselemente verantwortlich zeichnet.
In beiden Fällen handelt es sich um Rundwege: Blau steht für den Weg bei Stein und Rot für die Runde bei Hersbruck, jeweils 15 Kilometer lang, wobei Schleifen kürzere Routen erlauben.
16 Stationen sind auf beiden Wegen gleich: Übersichtstafel, Streuobst, Milch und Milchviehhaltung, Geflügel, Regionale Kreisläufe, Schweinehaltung, Schafe und Ziegen, Maschinenring, Getreide/Ackerbau, Bioenergie, Wald und Forst, Entwicklung der Landwirtschaft, Ökolandbau, Pflanzenschutz, Bodenleben, Ausbildung und Grüne Berufe, Landfrauen und -männer. Weitere Themen am Weg bei Stein sind Blühstreifen (Naturschutz/Landschaftspflege), Bienen, Landjugend, Fischwirtschaft und Baumdenkmal.
Wissen auf Tafeln
Die speziellen Themen Mutterkuhhaltung und Fleisch, Hopfen und Naturschutz sowie Hutanger bereichern den Pfad bei Ellenbach. Ergänzend soll in einem weiteren Schritt von der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land bei Weiher auf dem bereits bestehenden Waldlehrpfad mittels fünf weiterer Infotafeln der Bereich Wald und Forst vertieft werden, wobei Energiegewinnung und Forstwirtschaft im Vordergrund stehen.
Die Gestaltung der Tafeln als Wissensvermittler, das Einbinden in die Landschaft und die Möglichkeiten mittels QR-Codes weitere Informationsquellen zu erschließen und somit die verschiedenen Bereiche zu vertiefen, soll ein Erleben der Landwirtschaft mit allen Sinnen im Ablauf der vier Jahreszeiten ermöglichen und zum Wiederkommen einladen, „weil es immer wieder Neues zu entdecken gibt“.
Jürgen Lorenz erklärt dazu: „Jede Tafel hat ihre individuelle Note und soll dazu ermuntern mit den Landwirten in Kontakt zu treten.“ Das sei gerade für Schulen und Kindergärten interessant, die sich dann in den Betrieben, die sich dazu bereit erklären, auch umsehen können. Nicht Comic-Figuren, sondern Bilder echter Tierkinder sollen die Botschafter sein und auf den Schautafeln die Verbindung zur Echtheit herstellen.
Förderverein kommt
Langeweile wird auf keinem der beiden Rundwege aufkommen, denn für Abwechslung sorgen besondere Erlebniselemente wie transparente Bilderrahmen, Drehsäulen, sowie eine Weitsprunganlage, auf der man sich mit Eichhörnchen, Hase, Wildschwein, Fuchs und Reh messen kann. Den Steiner Pfad wird eine lebensgroße Melkkuh bereichern, im Nürnberger Land kann man sich auf einem Kuhsofa ausruhen, das sicher zu Erinnerungs-Selfies einladen wird.
Das Projekt wird zu 60 Prozent aus Leader-Mitteln bezuschusst, hat aber auch zahlreiche weitere Unterstützer aus dem Bereich der Landwirtschaft, dem Landkreis und Hersbruck als Träger.