Endergebnis steht fest

Hohe Beteiligung beim Volksbegehren

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NÜRNBERGER LAND (ws) – Die Spatzen pfiffen das Ergebnis schon einen Tag vorher von den Dächern, seit Mittwochabend ist es allerdings fix: Das Volksbegehren „Artenvielfalt“ war erfolgreich. Eintragungsfreudig zeigten sich die Bürger auch im Landkreis Nürnberger Land. In jeder Gemeinde trugen sich mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten ein.

Jetzt geht es ans Eingemachte. Zumindest, wenn es nach dem Bund Naturschutz (BN) und dem Willen der insgesamt etwa 1,7 Millionen bayerischen Bürger geht, die sich für das Volksbegehren eingetragen haben. „Das ist ein großer Auftrag für die Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern, den Bürgerwillen endlich ernst zu nehmen“, mahnt BN-Landesvorsitzender Richard Mergner.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In ganz Bayern haben insgesamt 18,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Unterschrift für das Begehren gegeben. Damit ist es laut einer Pressemitteilung der Initiatoren das erfolgreichste Volksbegehren in Bayern überhaupt.

Das ohnehin schon gute Ergebnis übertrifft der Landkreis Nürnberger Land jedoch: Hier liegt die Quote sogar bei 23,05 Prozent. Aufs Treppchen schafften es – gemessen an der prozentualen Beteiligung – die Gemeinden Rückersdorf (32,4), Feucht (30,8) und Ottensoos (28,8), in denen nahezu jeder Dritte den Gang ins Rathaus angetreten hatte. Die Stadt Hersbruck rangiert knapp dahinter auf Platz vier mit etwas mehr als 26 Prozent. „Ein fantastisches Ergebnis“, so Mergner.

Der Diplom-Geograph bedauert dagegen die Kritik aus der Spitze des bayerischen Bauernverbands und wartet auf eine Abkühlung der erhitzten Gemüter. Naturschutz und Landwirtschaft seien „geborene Partner“, die zusammenarbeiten müssten. Außerdem habe es nach Ansicht Mergners kein „Bauern-Bashing“ gegeben. Bis zum runden Tisch in der Staatskanzlei, zu dem Ministerpräsident Söder in der kommenden Woche lädt, hofft er, dass der „BBV etwas herunterkommt“.

BBV-Kreisobmann Günther Felßner sieht mit dem Ergebnis die Bürger in der Pflicht: „Das Begehren hat gezeigt, dass die Bevölkerung etwas für den Artenschutz tun will“. Er sieht die Abstimmung als einen „kleinen Sargnagel“ für die Landwirtschaft. Die Bauern seien jedoch hauptsächlich davon „genervt“, dass „mit dem Finger auf sie gezeigt“ werde. Schließlich täten sie mit am meisten für den Naturschutz. „Zwei Prozent der Bevölkerung sollen nun umsetzen, was alle fordern“, moniert Felßner, der die „Bevölkerung mitnehmen“ will. Zum runden Tisch am kommenden Mittwoch erscheine man als Bauernverband „mit breiter Brust“.

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