NÜRNBERGER LAND – Mit Postkarten bedankt sich der Bund Naturschutz bei Gartenbesitzern, die den Rasenmäher in der Garage lassen und Insekten mehr Lebensraum zugestehen.
Am Straßenrand beginnt es zu blühen: das Blau der Glockenblumen, das Weiß der Margeriten, das Rot des Klatschmohns. Doch nur wenige Tage später ist alles abgemäht. Das Schönheitsideal im öffentlichen und oft auch im privaten Raum ist laut Bund Naturschutz oft das uniforme, kurzgeschorene Einheitsgrün.
„Häufig bleibt das Schnittgut danach auf der Fläche liegen. Alles, was danach zu keimen versucht, wird von dieser Mulchschicht erstickt. Durch sie wird die Fläche gleichzeitig weiter mit Nährstoffen angereichert, was das Wachstum der vorhandenen Gräser weiter fördert, während viele Wildblumen, die häufig eher nährstoffarme Böden brauchen, dieser Konkurrenz unterliegen“, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung des BN.
Volksbegehren in die Praxis umsetzen
Mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sei der Schwund der Insekten im Bewusstsein der Öffentlichkeit angekommen. Nun sei es wichtig, Rückzugs- und Überlebensräume für Insekten zu schaffen. Straßen- und Wegränder, öffentliche Grünflächen und private Gärten können ihren Beitrag dazu leisten: nur zweimal im Jahr und später mähen, auf das Mulchen verzichten, keine chemische Keule schwingen. Das schaffe bereits ein riesiges Potential für farbenprächtige Blüten und bunte Insektenvielfalt. Wer diese Ratschläge beherzigt, bekommt vielleicht schon bald eine der neuen Danke-Postkarten des BN.


Es ist aber auch möglich, mit der Postkarte auf Flächen aufmerksam zu machen, die gerade schön blühen oder zu blühen beginnen, wo in der Vergangenheit jedoch zu früh oder zu oft gemäht wurde. „Vielleicht kann die Postkarte dies heuer verhindern – das Dankeschön würde hier sozusagen im Voraus gelten!“
Info: An der Aktion kann sich jeder Gartenfreund beteiligen. Eine Liste der Orte, an denen Karten ausliegen, sowie Informationen zur Aktion gibt es auf der BN-Homepage unter www.nuernberger-land.bund-naturschutz.de.