VORRA – Was sich derzeit im Ort Tröglitz in Sachsen-Anhalt abspielt, erinnert fatal an die Vorkommnisse im Dezember 2014 in Vorra: Damals brannten drei Häuser, in denen in der nächsten Zeit Flüchtlinge ihr Zuhause hätten haben sollen.
Wie in Vorra wurde auch das Feuer in Tröglitz vorsätzlich gelegt. Dort brannte in der Nacht zum Samstag ein zukünftiges Flüchtlingsheim. Zwei Menschen befanden sich in der Tatnacht im Haus, sie konnten sich glücklicherweise vor den Flammen in Sicherheit bringen.
Während in Vorra ein auf eine Hauswand geschmiertes Hakenkreuz mit einem einschlägigen Schriftzug auf die Tat von Neonazis hinzuweisen scheint, laufen die Ermittlungen in Halle aufgrund der Vorgeschichte im Ort in die selbe Richtung: Dort fühlte sich der Bürgermeister durch Menschen bedroht, die offen ihre Ablehnung der Asylbewerber im Ort kundtaten, er legte sein Amt nieder; der Landrat erhielt später Morddrohungen, er solle, so erzählte er, geköpft werden.
Die Parallelen, die auf einen rechtsradikalen Hintergrund der beiden Taten hinweisen, sieht auch das Polizeipräsidium Mittelfranken. „Die Beamten der Soko Vorra haben sich bereits mit den Ermittlern in Sachsen-Anhalt in Verbindung gesetzt“, so Elke Schönwald, Pressesprecherin des Nürnberger Präsidiums.
Noch immer ermittelt eine 30-köpfige Sonderkommission im Fall der Brandstiftung in Vorra. Nach der Veröffentlichung eines Phantombildes (HZ berichtete) hatte es 17 Hinweise auf den Unbekannten gegeben, „bislang allerdings ist noch keine heiße Spur dabei“, so Elke Schönwald. Sie betont aber, dass noch nicht alle Personen abgeglichen worden sind. An der Höhe der Belohnung hat sich nichts geändert, sie steht weiterhin bei 20.000 Euro.
Wie in Vorra bleibt auch der bedrohte Landrat Götz Ulrich (CDU) auf seiner Linie: „Es bleibt dabei“, sagte er Spiegel-online, „Tröglitz bekommt 40 Asylbewerber.“