LAUF – Mit dem ersten Spatenstich für den neuen Laufer Bauhof auf dem Areal an der Straße nach Schönberg/Industriegebiet begann am gestrigen Dienstag, 5. Februar, für die Einrichtung mit ihren 40 Mitarbeitern und fast ebenso vielen Fahrzeugen eine neue Zeitrechnung: Der Baubeginn markiert nicht nur das Ende einer seit Jahrzehnten laufenden Diskussion um die Auslagerung, sondern der Bauhof verlässt auch die Innenstadt und zieht bis Mitte 2022 erstmals in neue, nur für ihn geplante Gebäude.
Auf dem Areal an der Straße nach Schönberg, gegenüber der Abzweigung ins Industriegebiet, werden vier bisher aufs Stadtgebiet verteilte Standorte zentralisiert. Neun Millionen Euro lässt sich die Stadt das Projekt kosten, wie Bürgermeister Benedikt Bisping beim Spatenstich sagte.
Areal in der Innenstadt wird frei
Ein Projekt, das noch in einer zweiten Hinsicht einen Meilenstein in der Laufer Stadtentwicklung bedeute, wie das Stadtoberhaupt meinte. Durch die Verlagerung werde nun ein wichtiges Innenstadtareal an der Pegnitz, zwischen Wasserbrücke und Industriemuseum, für eine neue Nutzung frei.
Bisping erinnerte in diesem Zusammenhang an das Stadtentwicklungskonzept und eine mögliche öffentliche Nutzung des alten Bauhofgeländes, ohne aber auf dessen Zukunft näher einzugehen.
Hier und heute stehe der neue Bauhof im Mittelpunkt, so Bisping in einem Zelt auf der gerodeten Waldfläche, das man sich für den Festakt kostenlos von der Gemeinde Schwaig ausgeliehen hatte: „Wir machen das hier für unser Bauhofteam, das 24 Stunden an 365 Tagen in Bereitschaft und im Einsatz ist.“ Das sei auch der Grund dafür, dass man alle Bauhofmitarbeiter zum Spatenstich eingeladen habe.
Ökologisch und modern
Der neue Bauhof soll aber nicht nur modern, funktional und optisch ansprechend gestaltet werden, er werde auch unter ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten ein Vorzeigeprojekt werden, versprach Bisping. Als besondere Merkmale dafür nannte er unter anderem die Konstruktionsweise der Gebäude mit viel Holz, eine Holzpelletheizung, eine Solaranlage auf dem begrünten Flachdach und eine Regenwasserrückgewinnung. Leider, so Bisping, gebe es für Bauhöfe grundsätzlich keine Zuschüsse, er erhoffe sich allerdings für das energetische Konzept Gelder vom Staat.
Architekt Jens Gömmel erläuterte weitere Details des Projekts, wie etwa den Bauablauf. In den nächsten Wochen soll vom Industriegebiet aus der Anschluss an die Versorgungsleitung erfolgen, dann muss das rund 15 000 Quadratmeter große Grundstück eingeebnet werden. Ein Hügel von etwa 7 000 Kubikmetern Erde muss dafür abgetragen werden. Größtenteils kann das Material zum Auffüllen vor Ort verwendet werden, ein Teil muss aber abgefahren werden und landet in den Becken der ehemaligen Schönberger Kläranlage.
Baubeginn erst im September
Im September soll dann mit dem Bau selbst begonnen werden, der Rohbau sollte im Herbst nächsten Jahres fertig sein. Und wieder ein Jahr später, im Sommer 2022, ist der Einzug geplant.
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Die bebaute Fläche wird rund 3000 Quadratmeter betragen, der umbaute Raum 22 000 Kubikmeter und die befestigten Außenflächen, vom Materiallager, über den Waschplatz bis zur Tankstelle, sind rund 2500 Quadratmeter groß. Ein kompaktes, lang gestrecktes Gebäude (entlang der Straße nach Schönberg) bildet den Mittelpunkt des Bauhofes. Hier findet sich sozusagen alles unter einem Dach. Mit Ausnahme der meisten Bauhoffahrzeuge, diese werden in zwei getrennten Fuhrparkhallen untergebracht.
Zwei Gebäudehälften und eine Fahrzeughalle
In der einen Hälfte dieses dreigeteilten Kompaktbaus, wie ihn der Architekt bezeichnet, findet an der Stirnseite die Verwaltung mit Büros und Sozialräumen Platz. In der anderen Hälfte werden die Werkstätten für Kfz oder Schreiner und Maler sowie Lagerräume mit zwei Ebenen untergebracht. Verbunden sind die Gebäudehälften durch eine Fahrzeughalle, in der vor allem die Winterdienstfahrzeuge aufgereiht stehen werden. Aus wärmetechnischen Gründen wird dieser Zentralbau massiv, das heißt aus Stein, errichtet. Die Gebäude erhalten begrünte Flachdächer mit Solaranlagen.
Weitere Besonderheiten des Bauhofs sind eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, eine beheizbare Bodenplatte unter dem gesamten Gebäudekomplex und eine 100 Kubikmeter Regenzisterne.