LAUF. Verbesserte Arbeitsabläufe und ein stärkeres Augenmerk auf ökologische Aspekte: Das erwartet man sich im Laufer Rathaus vom neuen Bauhof, der ab Frühjahr nächsten Jahres im Süden der Stadt entstehen soll. Die konkreten Pläne wurden jetzt im Bauausschuss vorgestellt.
14 000 Quadratmeter groß ist das Gelände an der Gabelung der Kreisstraße nach Schönberg und der Staatsstraße 2240 Richtung Diepersdorf, wo Anfang dieses Jahres die Bäume gerodet wurden. Bebaut wird davon gut die Hälfte, nämlich 7500 Quadratmeter, der Rest bleibt unter anderem als Grüngürtel erhalten. Bauamtsleiterin Annette Nürnberger und Richard Knauer von der Abteilung Hochbau präsentierten nun die Details der Planung, die als „Herzstück“ ein dreiteiliges Gebäude vorsieht. Neben dem zweigeschossigen Verwaltungsbereich sind hier Sozialräume, aber auch Werkstätten und Lager untergebracht. Große Teile werden in Holzbauweise errichtet.
Als Verbindung dient eine Mittelhalle für Winterdienstfahrzeuge, die nur mit Abluft beheizt wird. Das hat den Vorteil, dass die Fahrzeuge frühmorgens nicht mühsam von Eis befreit werden müssen, sondern sofort startklar sind, so Richard Knauer.
Großer Wert wurde auf ökologische Aspekte gelegt. Beheizt wird der Bauhof über eine Hackschnitzelanlage, das Holz dafür kommt aus dem geplanten Umbau des städtischen beziehungsweise des Spitalwaldes (die PZ wird noch berichten). Zusätzlich sind ein Regenrückhaltebecken, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Letztere wird an eine eigene Trafostation auf dem Gelände angeschlossen, künftig sollen auch am Bauhof mehr Elektrofahrzeuge im Einsatz sein.
Wichtiges Kriterium beim Neubau ist außerdem die Optimierung von Arbeitsabläufen, was zurzeit problematisch ist, weil der Bauhof noch auf mehrere Standorte verteilt ist. „Kurze Wege“ heißt das Ziel für die Zukunft, deshalb sind auf dem Areal ein eigener Waschplatz und eine Tankanlage geplant. Um den Winterdienst effektiver zu machen, wird das Streusalz (hierfür entstehen zwei Silos) künftig mit Sole gemischt.
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Die Herstellungskosten betragen stolze 8,95 Millionen Euro. „Wir spüren hier leider die konjunkturelle Entwicklung in der Baubranche“, sagte Annette Nürnberger im Bauausschuss. Es habe mehrere „Einsparrunden“ gegeben, wo überlegt wurde, auf was verzichtet werden kann. Gleichzeitig stiegen jedoch auch die Grundstückspreise, so dass man aus dem Verkauf des jetzigen Bauhofareals an der Sichartstraße sowie der Liegenschaften an der Silberstraße und am Oskar-Sembach-Ring mit Einnahmen von bis zu sechs Millionen Euro rechnet.
Anfang nächsten Jahres soll mit dem Neubau begonnen werden, Ende 2021 soll der Bauhof fertig sein. Die Planungen wurden vom Bauausschuss einstimmig abgesegnet.