LAUF — Es ist ein Thema mit Konfliktpotenzial: Weil immer mehr Autofahrer die Fußgängerzone am Oberen Marktplatz ignorieren, will die Stadt Lauf die Zufahrtsmöglichkeiten deutlich einschränken. Poller und eine Reduzierung der Lieferzeiten sollen dafür sorgen, dass Fußgänger hier wieder sicherer sind. Das hat der Bauausschuss nach seiner letzten Sitzung einstimmig empfohlen. Endgültig entscheiden wird der Stadtrat am Donnerstag.
Die Fußgängerzone am Oberen Marktplatz besteht in ihrer heutigen Form seit November 1994. Im Jahr 2000 wurden die Lieferzeiten von Montag bis Freitag auf 5 bis 13 Uhr und samstags auf 5 bis 9 Uhr beschränkt. Doch zuletzt hielten sich hier immer weniger Verkehrsteilnehmer an das Fahrverbot, was auch in Bürgerversammlungen oft beklagt wurde.
Zwar führt die Verkehrsüberwachung strenge Kontrollen durch und verwarnt auch viele Kraftfahrer. Ein Lerneffekt sei jedoch nicht feststellbar, hieß es in der Sitzungsvorlage für die Bauausschuss-Mitglieder. Gerade für am Brunnen spielende Kinder sei die Situation gefährlich.
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Weitere InformationenLiefern nur bis 10 Uhr
Nach ausgiebiger Beratung sprach sich der Bauausschuss deshalb einstimmig für ein Bündel von Maßnahmen aus. Zum einen sollen die Lieferzeiten am Oberen Marktplatz, in der Hersbrucker Straße, in der Lukasgasse und in der Barthstraße montags bis freitags auf die Zeit von 5 bis 10 Uhr und samstags von 5 bis 9 Uhr eingeschränkt werden. Dies funktioniert in anderen Städten auch, so die Meinung im Ausschuss. Die Freigabe „Zu Ärzten in Notfällen“ soll gestrichen werden, weil außer im Anwesen 32/33 keine Praxen am Oberen Marktplatz betrieben werden. Für letztere gebe es eigene Parkplätze in der „Altung“.
Steuerung über Transponder
Die einschneidendste Maßnahme könnten jedoch versenkbare Poller an den Zufahrten zum Oberen Marktplatz sein. Diese rund 80 Zentimeter hohen Sperren werden in den Boden eingebaut. Eine elektronische Steuerung würde dafür sorgen, dass sie während der Lieferzeiten automatisch abgesenkt werden. An einer Art Terminal könnten Berechtigte (zum Beispiel Anwohner mit eigenem Parkplatz oder Handwerker) die Poller auch außerhalb dieser Zeiten verstellen. Die Stadt Lauf könnte Zufahrtsberechtigungen in Form von Transpondern oder Chips erteilen.
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Man wollte erst einmal die grundsätzliche Meinung der Bauausschuss- beziehungsweise Stadtratsmitglieder zu diesem Thema hören, sagt Bauamtsleiterin Annette Nürnberg. Danach müsste man eine Reihe von „Spezialfällen“ prüfen. Zum Beispiel, welche Lösung es für die Hotelgäste des „Wilden Manns“ oder für die Standbetreiber am Wochen- oder Weihnachtsmarkt gibt. Kritik kommt bereits von verschiedenen Gewerbetreibenden, für die die Lieferzeiten jetzt schon nicht ausreichen.
„Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir nicht alle glücklich machen können“, räumt Annette Nürnberger ein. „Doch wir können keine Fußgängerzone verantworten, in der die Fußgänger nicht sicher sind.“
Ob die geplanten Maßnahmen wirklich umgesetzt werden, darüber entscheidet der Laufer Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag um 19.30 Uhr im Rathaus.
In Nürnberg, Erlangen und vielen vielen Städten funktioniert die Fußgängerzone ohne stinkenden Lieferverkehr bzw. sehr stark eingeschränktem Lieferverkehr.
Ich Frage mich warum die kleinen Geschäfte hier in Lauf soviel Lieferzeit fordern.
Ich bin dafür dass der komplette Markplatz für den kompletten Verkehr gesperrt wird und nur in der Zeit von 5:00 Uhr bis 10:00 mit vorheriger Genehmigung angeliefert werden darf.
Der Rest von Verkehr bleibt außen vor. Lediglich dem Wilden Mann würde ich noch einen Sonderstatus zugestehen.
Ehrlich es ist doch sehr unangenehm wenn man vor dem alten Rathaus sein Essen einnimmt und alle paar Minuten kommt ein Fahrzeug ohne jegliche Berechtigung.