LAUF – Auf der Integrationskonferenz im Landratsamt informierte Georg Decker vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zum Thema berufsbezogene Sprachförderung. In diesem wichtigen Bereich wird seit Juli ein Programm erarbeitet, das auf den Integrationskursen aufbaut. Im Augenblick werden die Träger dieser geplanten Kurse geprüft, so Decker. Etwa 20 Träger haben sich in Bayern für dieses neue Projekt beworben.
Man werde nächstes Jahr mit Basismodulen an den Start gehen, dann sollen noch weitere niederschwellige Module bestimmter Berufsfachrichtungen dazu kommen. Das Angebot richtet sich also an Absolventen des Integrationskurses, die sich erfolgreich um eine Arbeitsstelle bemüht haben oder bemühen wollen und sich die dafür notwendige Fachsprache aneignen wollen. Ausgehend von Sprachniveau B1 plant man zunächst mit 300 Unterrrichtseinheiten. Die zuweisenden Stellen sind das Jobcenter und die Arbeitsagentur. Das ESF-Bamf-Programm, ein ähnliches Angebot, das derzeit noch läuft, wird demnächst beendet. So sollen über die neue Sprachqualifikation etwa Pflegekräfte die Spezialsprache lernen, bevor sie ihren Job antreten, oder Azubis, die in einem Ausbildungsverhältnis sind, aufgefangen werden, die wegen mangelnder Sprachkenntnisse ihren Abschluss sonst nicht schaffen.
Bessere Chancen
Die Bildungsträger, die dann die Kurse durchführen, brauchen mindestens 15 Teilnehmer, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Teilnahmevoraussetzung ist der Integrationskurs, auch wenn er nicht bestanden wurde. Da es neben den zugewiesenen auch nur berechtigte Teilnehmer – also solche, die auf freiwilliger Basis einsteigen – gibt, haben die zugewiesenen Vorrang. Das bedeutet, dass bei einem übervollen Kurs, diejenigen wieder zurückgewiesen werden, die nur berechtigt sind. „Da ist dann Ärger vorprogrammiert“, glaubt Decker.
Die Kurse werden kostenfrei sein, es sei denn ein Teilnehmer ist bereits in Lohn und Brot und erhält keine Leistungen.
Neben Flüchtlingen haben auch Personen mit Migrationshintergrund, die schon deutsche Staatsbürger sind, das Recht teilzunehmen, um bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu haben.