ASPERTSHOFEN – Ein Wolf im Sittenbachtal? Von Hysterie kann nicht die Rede sein, aber die Gerüchteküche brodelt, nachdem am Montag vergangener Woche ein bisher unbekanntes Tier bei Aspertshofen drei Schafe getötet hat. Es ist noch offen, wer der Übeltäter war.
„Wir sind mit einer Deutung ganz vorsichtig“, sagt Bürgermeister Klaus Albrecht zur HZ. Es gebe durchaus auch Anzeichen, die gegen Isegrim als Täter sprechen: Ein Wolf reißt seine Beute, das war auf der Weide oberhalb des Wanderheims in Aspertshofen aber nicht der Fall. Das Raubtier hat die Schafe im Kampf gewürgt, in die Hälse und in die Hinterteile gebissen und dann – auch ganz wolfsuntypisch – nicht angefressen, sondern liegen lassen. Das berichten Augenzeugen vom Fundort.
Der liegt außerhalb Aspertshofens, Richtung Kirchensittenbach, oberhalb des Spielplatzes. Klaus Kroll hielt hier drei Schafe innerhalb eines 1,10 Meter hohen Elektrozauns. Am Montagmorgen vor einer Woche wurden dort die toten Tiere gefunden.
Es komme im Sittenbachtal gelegentlich vor, dass zum Beispiel wildernde Hunde Weidetiere anfallen, weiß Bürgermeister Albrecht. Der letzte Fall liege aber auch schon länger zurück. Vergangene Woche ist just ein vierbeiniger Streuner am Hohenstein gesehen worden. Ob er die Schafe getötet hat, ist momentan genauso wahrscheinlich wie die Wolf-Theorie.
Albrecht ist auch nichts davon bekannt, dass bei der umfassenden Wildschwein-Treibjagd am Wochenende davor ein Wolf gesichtet worden sei. Aber die Frage danach liegt nahe, ist doch im Dezember bei Forchheim ein Wolf bei einer Drückjagd aufgestört worden. Damit ist aber nicht gesagt, dass die Tiere an der Stelle der Sichtung auch heimisch sind. Sie können am Tag 50 bis 70 Kilometer zurücklegen. Grafenwöhr, wo Wölfe leben, sei geradeso in Reichweite.
Der Bürgermeister und der Schaf-Besitzer halten sich zurück. Sie warten erst einmal das Ergebnis der Erbgut-Analyse im Landesamt für Umwelt ab. Es ist nicht vor Ende kommender Woche zu erwarten. In Güntersthal hatte sich im April vergangenen Jahres der Wolfsverdacht bestätigt, in einem anderen Fall dagegen im Veldensteiner Forst Ende des Jahres 2016 nicht.