Studienreise

„Herzstück der Demokratie“: Schüler besuchen das EU-Parlament

Die Schüler des Wahlkurses Politik und Zeitgeschichte am CJT-Gymnasium besuchten in Straßburg unter anderem das Europaparlament. | Foto: Privat2023/01/c79dd92894a4577b3454c0b36c92a22d705dae1c_max1024x.jpeg

KEHL/STRAßBURG/LAUF – Schüler des Laufer Gymnasiums besuchten Straßburg und das EU-Parlament. Bei der Studienfahrt haben sie Vieles gelernt:

Kehl. Eine kleine, recht unbedeutende Stadt am Rheinufer. Dorthin fuhr der Wahlkurs Politik und Zeitgeschichte mit den Lehrkräften Frau Lebl und Tobias Dollenmaier. Warum gerade dorthin? Nun, Kehl liegt gegenüber der französischen Stadt Straßburg, wo das Europäische Parlament, quasi das Herzstück der Demokratie in Europa, seinen Sitz hat. Dieses wollte die Gruppe besuchen, Quartier bezog sie aber in Kehl.

Infos rund um die EU

Den Auftakt der Studienfahrt sollte eine Art Rally mit der App „Actionbound“ bilden: Geplant war dabei, am deutschen und französischen Rheinufer verschiedene Stationen mit Fragen rund um die EU zu durchlaufen. Doch das stürmische Wetter vereitelte den ursprünglichen Plan, so dass das weitere Programm auf einen Gruppenraum in der Herberge verlegt werden mussten. Den Abend füllten kontroverse Diskussionen sowie ein kleiner Vortrag zur Geschichte der EU von Tobias Dollenmaier.

Am nächsten Tag überquerte die Gruppe die Brücke der zwei Ufer (Passerelle des Deux Rives), die Frankreich und Deutschland über den Rhein hinweg verbindet, und fuhr mit der Straßenbahn weiter ins Europäische Parlament, das allein durch sein imposantes Gebäude von innen und außen beeindruckte.

Die vollständige Verglasung des Louise-Weiss-Gebäudes ist ein Symbol für die Offenheit und Transparenz der Demokratie. Das unvollendete Erscheinungsbild des Dachs dagegen verweist darauf, dass das Projekt Europa ständig im Werden begriffen ist.

24 Amtssprachen

Nach der Einführung durch einen Mitarbeiter des Besucherdienstes konnten die Schüler von der Besuchertribüne aus eine Sitzung im Plenarsaal verfolgen, bei der die Eckpunkte des Programms des schwedischen Ratsvorsitzes vorgestellt wurden. Beeindruckend war es auch, die Dolmetscher zu beobachten, die die Reden innerhalb von Sekunden in alle 24 Amtssprachen übersetzen.

Im Anschluss schlüpften die Schüler bei einem Rollenspiel selbst in die Rolle der Abgeordneten und arbeiteten künftige Rechtsvorschriften aus, beispielsweise für einen sicheren Zugang zu Trinkwasser im Zeitalter des Klimawandels und die Auswirkungen technischen Fortschritts. Deutlich wurde dabei nicht nur der Ablauf einer solchen Sitzung, sondern auch, wie diffizil es sein kann, einen Kompromiss zu finden, mit dem alle d’accord gehen, und vor allem wie langwierig dieser Prozess mitunter ist.

Zeit für politische Diskussionen

Den Abend beschlossen rege Diskussionen zur Berechtigung zivilen Ungehorsams, auch aktuell auf den Klimawandel bezogen, und der Positionierung der EU im China-Taiwan-Konflikt. Außerdem gab es Gelegenheit, Aktivitäten für die Europawoche zu planen, die für die Woche ab 8. Mai angedacht ist.

In diesen drei Tagen war es allen Teilnehmern möglich, das sonst oft theoretische Konstrukt Europa unmittelbar zu erleben, zu verstehen und sich als Teil von diesem zu begreifen.

Text: Iris Lauer, Q11

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