HERSBRUCK — Für einen Tag hat die Grete-Schickedanz-Mittelschule Hersbruck im Blickfeld von Pädagogen aus ganz Bayern gestanden. An die 60 Lehrer, Schulleiter, Vertreter von Jugendarbeit, Regierungen und dem Kultusministerium waren für eine Tagung nach Hersbruck gekommen. Sie alle wollten sich hier vor Ort die gute Zusammenarbeit von Jugendarbeit und Schule anschauen.
Seit sich die Mittelschule vor einigen Jahren für die Jugendarbeit geöffnet hat, ist die Einrichtung in der Happurger Straße um einiges bunter geworden. Nicht nur, dass Sozialpädagoge Manfred Münster hier arbeitet und ein offenes Ohr für die Probleme der Schüler hat. Auch der Kreisjugendring Nürnberger Land ist an der Mittelschule mit von der Partie, kommt mit seinem Radiomobil vorbei und bietet für die Schüler der Regelklassen das sogenannte Verbändekarussell an. Die Jungs und Mädels können dabei an verschiedenen Kursen teilnehmen, die von Vereinen oder dem KJR veranstaltet werden. Eine Abenteuer-, eine Kletter- und eine Film-AG gibt es und eine Schulradio-Gruppe.
Auch für die Schüler der vier Ganztagesklassen haben KJR und Schule solche Angebote parat. 22 Kursleiter unterrichten derzeit jede Woche die Jugendlichen – im Schach, im Nähen, im Bogenschießen oder dergleichen mehr. Sabine Schmidt ist vom KJR eigens dafür angestellt worden, diese Vielzahl an Kursen zu koordinieren. 17 Stunden ist die pädagogische Mitarbeiterin pro Woche vor Ort in der Hersbrucker Mittelschule – als Ansprechpartnerin für die Kursleiter, die hauptsächlich aus Vereinen kommen.
„Wir sind mittlerweile eine richtig große Schulfamilie geworden“, schwärmt Schulleiterin Ingrid Schimmelpfennig. Die Vereine, die Jugendlichen und der Förderverein der Schule gingen im Schulhaus munter ein und aus und seien immer zur Stelle, wenn es zum Beispiel darum geht, für ein Schulfest eine Darbietung einzustudieren oder hinterher wieder aufzuräumen. Durch die Kooperation mit den Jugendverbänden könne sie ihre Schüler zudem mit örtlichen Vereinen zusammenbringen, in die sich die Jugendlichen alleine nie trauen würden.
Dass die Hersbrucker Mittelschule auf dem Gebiet der Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule so vorbildlich ist, ist dabei auch einem zu verdanken: dem Schulverband. „Der unterstützt unsere Arbeit über die Maßen“, lobt Schimmelpfennig. Denn ohne eine gehörige Finanzspritze seitens des Schulverbands wären die ganzen Kurse überhaupt nicht machbar. „Durch die gute finanzielle Ausstattung können wir auch pädagogisch gute Arbeit leisten“, bringt es Manfred Münster auf den Punkt.
Davon konnten sich die rund 60 Teilnehmer der Tagung nun überzeugen. Zunächst stellte Melanie Mönnich die Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ Bayern vor, die Ganztagsschulen in ihrer Weiterentwicklung unterstützt. Dann erklärte Claudia Kreutzer vom Bayerischen Jugendring, wie ihre Organisation die schulbezogene Jugendarbeit fördert. Ein Team aus Vertretern der Grete-Schickedanz-Mittelschule und des hiesigen Kreisjugendrings präsentierte schließlich, wie in Hersbruck die Bildungspartnerschaft von Jugendarbeit und Schule ganz konkret aussieht. Danach durften die Teilnehmer dann sogar einen Blick in die einzelnen Kurse werfen, die derzeit an der Mittelschule laufen.
Hersbrucker Schüler haben die Tagungsteilnehmer interviewt. Was die von dem Konzept zwischen Grete-Schickedanz-Mittelschule und Jugendarbeit halten, erfahren Interessierte im folgenden Audiomitschnitt.