Was jetzt alles anders wird

Die vhs Hersbrucker Schweiz hat eine neue Chefin

Das Bild zeigt die neue vhs-Leiterin Katharina Löschner (Mitte) und ihre Mitarbeiterinnen Anika Wolski (l.) und Angelika Leißner.
Das Bild zeigt die neue vhs-Leiterin Katharina Löschner (Mitte) und ihre Mitarbeiterinnen Anika Wolski (l.) und Angelika Leißner. | Foto: Porta/Stadt Hersbruck2023/12/VHS-Neue-Chefin.jpeg

HERSBRUCK – Katharina Löschner leitet jetzt die Volkshochschule Hersbrucker Schweiz. Seit dem Einzug in ihr Büro im Erdgeschoss des Emil-Held-Hauses vor gut 100 Tagen arbeitet sie mit Hochdruck am „neuen Gesicht“ der Erwachsenenbildungseinrichtung.

In Berlin-Mitte aufgewachsen, studierte Katharina Löschner Kulturwissenschaften an der Europa-Universität in Frankfurt an der Oder. Für ihren Master spezialisierte sie sich auf europäische Kulturgeschichte und absolvierte dazu eine Zusatzausbildung in Hochschuldidaktik. Noch während ihres Studiums arbeitete sie an einem Forschungsprojekt an der Fakultät mit und übernahm Tutoren-Aufgaben. Diese Lehr- und Projekterfahrungen vertiefte sie fernab der Uni am Institut Français sowie am Goethe-Institut in Mannheim/Heidelberg und in Montevideo – bis sie inmitten der Corona-Pandemie nach Berlin zurückkehrte, an eine Privatschule.

Weil sie dort aber „nur die unterrichten durfte, die sich das leisten können“, und gleichzeitig Gefallen an betriebswirtschaftlichen Herausforderungen von Bildungseinrichtungen fand, „entdeckte“ sie die vhs für sich und übernahm 2022 in Elternzeitvertretung die Leitung der Kreisvolkshochschule Hildburghausen, wie die 37-Jährige erzählt.

Kreativkurse für Jugendliche

Trotz des kleinen Teams der vhs Hersbrucker Schweiz – neben ihr selbst noch Angelika Leißner und Anika Wolski – möchte Löschner die zentralen Programmbereiche einer Volkshochschule über verschiedene Projekte gezielt weiter ausbauen. Ein erstes Beispiel ist der „talentCampus“ mit mehrtägigen Kreativkursen für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren, gefördert über das vom Bund aufgelegte Programm „Kultur macht stark“. Junge Menschen dürfen hier Mosaik, Zauberkunst, Silberschmieden, Trommeln und weitere Angebote nutzen. So steht ihnen in den Osterferien 2024 der Weg zu Kunst und Kultur offen, um verborgene Interessen und Talente zu entdecken. Ob die Kurse wirklich stattfinden, hängt aber auch davon ab, ob die Mittel bewilligt werden.

Darüber hinaus möchte Löschner die beiden Programmbereiche Sprachen und Grundbildung um integrative Maßnahmen sowie Erstorientierungskurse für den Erwerb von Alltagskompetenzen erweitern, denn bislang hat die vhs wenig zur Integration von Zugewanderten angeboten. Allerdings bewertet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Hersbrucker Schweiz (noch) nicht als Bedarfsregion.

Weil der „Bedarf aber trotzdem steigt“, will Löschner als ersten Schritt Erstorientierungskurse für Schutzsuchende ohne Aufenthaltsgenehmigung auflegen – fünf Stunden täglich, vormittags oder am Abend.

Neue Lehrkräfte willkommen

Der Zweckverband der vhs gab dazu grünes Licht, sofern die Fördergelder des Bundesinnenministeriums auch wirklich fließen. Für den Zweckverband bliebe dann ein Eigenanteil von 7000 Euro. Nicht nur auf diesem Feld freue sich die vhs über neue Lehrkräfte, sagt Löschner: „Wer Lust hat zu unterrichten und vielleicht auch schon Erfahrung mitbringt, darf sich gerne direkt bei uns um eine Kursleitung bewerben.“

Ein weiteres Element des „neuen Gesichts“ der vhs Hersbrucker Schweiz ist der Ausbau der während Corona angelaufenen „digitalen Transformation“ der Bildungseinrichtung: Ab März 2024 soll in Kooperation mit der Stadtbücherei eine – dank Fördermitteln des bayerischen Volkshochschulverbands – kostengünstige Mediensprechstunde zum Onleihe-Programm starten. An mehreren Terminen können Nutzer dann die dazugehörige App kennen lernen oder einmal im Monat eine individuelle Beratung bekommen.

„Klimafit“ durch Kurs

Und im Bereich „Gesellschaft“ möchte Löschner den Fokus zunächst auf Umweltschutz und Klimawandel richten. Sie habe das Gefühl, die Menschen hätten zu diesen Themen gerade großen Redebedarf. An sechs Terminen soll deshalb der Weiterbildungslehrgang „Klimafit“ seine Premiere im Emil-Held-Haus feiern. Und am 12. März ist im Gästesaal des Stadthauses ein Vortrag mit dem Titel „Klimawandel und Naturkatastrophen“ geplant.

Ja, sie habe schon ein wenig Respekt vor all den Neuerungen, sagt Katharina Löschner, aber auch Riesenlust, diese Herausforderung zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen Angelika Leißner und Anika Wolski anzugehen. Löschners Vorgängerin Karin Richter war im Herbst nach über 20 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Amt geschieden.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren