Kläranlage Grünreuth: Sanierung oder Anschluss?

Baumaßnahmen im Gemeinderat Hartenstein

Weil der Wasserrechtsbescheid für die Kläranlage in Grünreuth abgelaufen ist, muss sie saniert werden. Zwei Varianten stehen zur Wahl: Anschluss an die Kläranlage in Hartenstein oder Ertüchtigung. Eine Entscheidung des Hartensteiner Gemeinderats soll nach der Bürgerversammlung in Grünreuth erfolgen. Foto: A. Tauber2015/11/gr_hart.jpg

HARTENSTEIN – Mit der Sanierung der Kläranlage in Grünreuth und der Erneuerung der Straße oberhalb des Kriegerdenkmals in Hartenstein sind aufwendige Baumaßnahmen im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Hartenstein gestanden. Die Entwurfsplanungen dazu wurden dem Gremium vom Ingenieurbüro Renner und Hartmann Consult GmbH aus Amberg vorgestellt.

„Der Wasserrechtsbescheid für die Kläranlage in Grünreuth ist seit Langem ausgelaufen, deshalb muss die Anlage neu überrechnet werden“, sagte Bürgermeister Werner Wolter. Zwei Varianten seien möglich, erläuterte Erwin Schall vom Ingenieurbüro. Der Anschluss an die Kläranlage in Hartenstein mit Mischwasserableitung mittels Pumpstation und Druckleitung zum Anschlussschacht in Hartenstein mit Umbau des Absetzteiches zum Regenüberlaufbecken und dem Umbau vorhandener Teiche zur Regenrückhaltung. Geschätzte Kosten rund 470  000 Euro brutto.

Hohe Hürden

Als weitere Alternative wäre die Ertüchtigung der Kläranlage denkbar. Allerdings gelten für die Nachrüstung strengere Einleitungsbedingungen „Diese erfordere wegen der Lage im Karst große Teichflächen und hohe Reinigungsleistung sowie Entkeimung mit UV-Filter, Umbau des Regenüberlaufs und Errichtung von Bodenfilter und Versickerungsfeld“, so der Fachmann. Höhe der Investition rund 490  000 Euro brutto.

Bürgermeister Wolter favorisierte den Anschluss an die Kläranlage in Hartenstein. Dafür sprachen für ihn die um etwa ein Drittel niedrigeren Betriebskosten der Variante eins. „Zudem hat Hartenstein noch Kapazitäten frei. Es wäre sogar hilfreich, wenn mehr eingeleitet wird“, so der Rathauschef. „Außerdem bilden Hartenstein und Grünreuth satzungsgemäß bereits eine Einheit. Wir hätten dann nur eine Anlage mit einem Klärwärter“, sagte er. Für die Bürger sei das ein finanzieller Vorteil.

Auch im Gemeinderat zeigte sich Wohlwollen für das Projekt. Man einigte sich im Gremium, beide Varianten den Dorfbewohnern an der Bürgerversammlung am 19. November in Grünreuth vorzustellen, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. 2017 könnte dann die Maßnahme im Zuge des Kanalbaus von Hartenstein bis zur Kläranlage mit umgesetzt werden.

Schwieriger als gedacht gestaltet sich auch die Sanierung der Straße oberhalb des Kriegerdenkmals, so Werner Renner vom Ingenieurbüro. Das Baugrundgutachten habe ergeben, dass kein gewachsener Boden vorhanden sei und nur aufgeschüttet ist. Für den Straßenbau mit rund 200 Quadratmeter Asphalt veranschlagte der Fachmann 47  162 Euro netto, die benötigte 42 Meter lange Stahlbetonstützmauer mit einer Höhe von 3,72 bis 6,60 Metern kostet 79  757 Euro netto.

„Die Verblendung dafür wäre mit Gabionen oder Natursteinen möglich“, sagte Renner. Zudem kämen dann noch die Kosten für die Sanierung des Kriegerdenkmals, ergänzte Bürgermeister Wolter. Das Gremium nahm dies erstmals ohne Entscheidung zur Kenntnis.

Die Arbeiten für Heizung, Lüftung, Sanitär und Küche für die Erweiterung des Rast-Waggons in Rupprechtstegen vergab der Gemeinderat mehrheitlich an die Firma Wolter Industrie- und Gebäudetechnik in Reichenschwand in Höhe von 41  650 Euro. Nur An-
dreas Theinert und Norbert Kraus (beide CSU/WG) stimmten dagegen. „Wir haben für das Gewerk sieben Firmen angeschrieben, nur zwei gaben Angebote ab. Der Preis dafür ist aber im Rahmen der geplanten Kosten“, sagte Bürgermeister Wolter.

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