Gegen übermäßigen Ausbau

MOOSBACH – Der Brief an den bayerischen Innenminister ist nicht die einzige Aktivität der Bürgerinitiative Moosbach/Birnthon, um die PWC-Anlage am vorgesehen Standort zu verhindern: Die Gespräche mit Politikern werden wieder aufgenommen, außerdem wird die Bevölkerung an einem Stand beim Feuchter Familienfest am 17. September über dieses Vorhaben der Autobahndirektion sowie über den geplanten Ausbau der Staatsstraße Feucht-Penzenhofen informiert.

Beim Reichswaldfest des Bund Naturschutz war die BI ebenfalls präsent und kündigte bereits an, dass man demnächst auf Bundes- und Landtagsabgeordnete zugehen wird. Auch ihnen sollen die Argumente gegen die PWC-Anlage bei Moosbach deutlich gemacht werden und um Unterstützung geworben werden.

Gerade BI-Mitglieder aus Birnthon werden weiter den Kontakt zum Nürnberger Stadtrat und seinen Gremien suchen. Schon mehrfach hatten sich Ausschüsse mit dem Projekt der Autobahndirektion befasst. 3. Bürgermeister Klemens Gsell (CSU) gehört bereits zu den Unterstützern der BI. Auch er hält den vorgesehenen Standort für falsch und plädiert für einen Autohof im Süden Nürnbergs.

Im Feuchter Marktgemeinderat wird die Bürgerinitiative vor allem aus den Reihen SPD unterstützt und auch von den Grünen. Gerade die CSU-Fraktion, die die absolute Mehrheit innehat, bleibt dagegen untätig, was der Sprecherkreis der BI sehr bedauert.

Gemeinsam mit Experten wird man demnächst untersuchen, ob am vorgesehenen PWC-Standort seltene Fledermausarten vorkommen, die schützenswert sind. Unter anderem wird daran der Fledermausbeauftragte im Landkreis, Norbert Behr, teilnehmen.

Die PWC-Anlage ist nicht das einzige Projekt, bei dem sich die Bürgerinitiative engagiert. Sie unterstützt die Instandsetzung der Staatsstraße 2239 unter Beibehaltung der heutigen Trassierung und befürwortet, dass die Radweg-Lücke zwischen Weiherhaus und Penzenhofen geschlossen wird. Sie wehrt sich allerdings gegen einen ihrer Ansicht nach überzogenen Ausbau, bei dem man zirka vier Hektar Bannwald im Natura 2000 Schutzgebiet rodet und in das Wasserschutzgebiet der Marktgemeinde Feucht eingreift.

Nach Anregungen aus dem Winkelhaider und dem Feuchter Gemeinderat sowie Protesten der Bürger überarbeitete das zuständige Staatliche Bauamt die Pläne noch einmal. So ist die jetzt vorgesehene Fahrbahn einen halben Meter schmäler, aber noch immer etwas breiter als die Staatsstraße zwischen Penzenhofen und Weinhof.

Die BI sieht auf dem Abschnitt Feucht-Penzenhofen, der nach Winterschäden einem Fleckenteppich gleicht, dringenden Handlungsbedarf, betont Hans J. Klug, einer der Sprecher. „Wir wollen nicht verhindern, wir wollen korrigieren.“

Sein Mitstreiter Herbert Fahrnbauer plädiert für eine abgespeckte Version, die auch schneller umsetzbar wäre: Die Kurven sollten leicht entschärft und der Asphaltbelag erneuert werden. „Das Geld für Staatsstraßen ist knapp. Deshalb kann man hier mit weniger Mitteln das gleiche Ergebnis erzielen und könnte den übrigen Betrag für andere Straßen verwenden.“

Ein übermäßiger Ausbau zwischen Feucht und Penzenhofen würde zu stärkerem Verkehr, vor allem durch Lkw-Fahrer, die sich Maut sparen wollen, führen, ist Eckhard Schulz, BN-Ortsvorsitzender in Feucht, überzeugt. Es würde schneller gefahren, weil die derzeitige Tempo-80-Beschränkung und das Überholverbot wegfallen würden. Das bedeute mehr Lärmbelästigung, mehr Schadstoffe und ein höheres Unfallrisiko. M.R.

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