FEUCHT — 24 Stunden lang waren die 380 Teilnehmer beim zweiten Benefiz-Indoor-Cycling-Marathon des R.C. Radlexpress Feucht in die Pedale getreten. Insgesamt 20.000 Kilometer hatten sie auf knapp 40 Ergometern zurückgelegt. Mit Hilfe von über 30 Sponsoren war für den guten Zweck gesammelt worden. Dass sich der Einsatz gelohnt hat, bewies das Spendenergebnis von über 6850 Euro. Nun ging der Scheck an seine Empfänger: die Nürnberger Land Tafel in Feucht.
Deren erster Vorsitzender Gerhard Hampl zeigte, wie sinnvoll das Geld hier investiert ist. In Feucht befindet sich das Lebensmittellager der Tafel für die neun Ausgabestellen in Altdorf, Feucht, Lauf und Hersbruck. „Was sonst tonnenweise von den Supermärkten weggeworfen wird, eigentlich aber noch einwandfrei ist, geben wir an Menschen weiter, die darauf angewiesen sind“, erklärte Hampl.
98 Geschäfte machen mit
Aus 98 Geschäften in der Region bezieht die gemeinnützige Einrichtung ihre Lebensmittel. Oft sei die Ware noch eine halbe Stunde, bevor sie in der Tafel eintrifft, regulär im Laden angeboten worden. Im Nürnberger Land holen sich etwa 20.000 Familien regelmäßig Lebensmittel und andere Supermarktartikel, wie zum Beispiel Haarshampoo, bei den Ausgabestellen ab. Für eine reibungslose Verteilung der Waren sowie deren Transport sorgen 228 ehrenamtliche Helfer. So unter anderem Schatzmeisterin Brigitte Schlötzer, Bürokraft Heike Kokesch und Manfred Igel, der sich um die Einteilung der Fahrer kümmert.
Von dem Spendenerlös des Marathons soll eine Kistenwaschanlage für das Feuchter Lager gekauft werden. Damit können die Mitarbeiter der Tafel Paletten nun direkt vor Ort keimfrei reinigen. „Eine sehr, sehr große Waschmaschine für Lebensmittelkisten also“, veranschaulichte Gerhard Hampl. Auch wenn es sich um Waren zweiter Wahl handle, sei Hygiene im Umgang mit Nahrungsmitteln schließlich oberstes Gebot.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der R.C. Radlexpress Feucht den Erlös des ersten Marathons an die Tafel gespendet. „Hier wissen wir, dass das Geld an die Richtigen geht“, so Johannes Znotins, der das 24-Stunden-Rennen organisiert hatte. „Und helfen damit Menschen aus der Region.“ Anders als beim ersten Mal zahlten die Sponsoren heuer aber nicht pro gefahrenen Kilometer. Stattdessen spendeten sie feste Beträge, um das Fahrradspektakel zu unterstützen.
Es ging um die Bewegung für den guten Zweck, Radfahren als Sportart für alle, mit Teilnehmern im Alter von 20 bis 80 Jahren. Den Leistungsgedanken habe man deshalb bewusst hintenangestellt, betonte der erste Vorsitzende des Radlexpress Willi Böhm.
Mittlerweile habe der Feuchter 24-Stunden-Marathon zugunsten der Tafel sogar Nachahmer in anderen Teilen Deutschlands gefunden, schilderte Hampl.
Die Delegation vom Radlexpress bei der Spendenübergabe, bestehend aus Willi Böhm, Johannes Znotins, Beisitzer Peter Troidl und Kassier Norbert Bock, geht deshalb umso mehr von einer Wiederholung des Originals im kommenden Jahr aus.